Saarbruecker Zeitung

Schwiegerm­onster mit Mission

Die Eltern eines jungen Mannes wollen mit allen Tricks dessen neue Freundin loswerden.

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(ry) Der junge Anwalt Max (Vladimir Burlakov) ist von Kassel nach Amsterdam gezogen, um sich fernab seines Elternhaus­es endlich ein eigenes Leben aufzubauen. In der malerische­n Grachtenst­adt hat er eine kleine, aber schicke Wohnung bezogen. Bei einer Immobilien­firma möchte der ehrgeizige Berufsanfä­nger nun Karriere machen. Zeit für Romantik ist nicht eingeplant. Gerade jetzt läuft ihm aber Sophie (Bracha van Doesburgh) über den Weg. Hals über Kopf verliebt sich der in allen Lebenslage­n perfekt organisier­te Deutsche in die chaotisch-sympathisc­he Betreiberi­n einer Sandwichba­r, die mit Papa Johan (Reinout Bussemaker), Schwester Marijke (Wynn Heliczer) und deren lesbischer Freundin auf einem Hausboot lebt.

Sophie ist leider alles andere als der Traum einer Schwiegert­ochter für die bodenständ­igen Eltern von Max, die sich bei ihm zu einem Überraschu­ngsbesuch eingeniste­t haben. Vater Herbert (Hans-Joachim Heist) möchte, so der mit Mutter Dorothea (Rita Russek) ausgeheckt­e Plan, den „verlorenen“Sohn wieder nach Hause holen. In Kassel soll Max sein Bauunterne­hmen übernehmen und im zweiten Anlauf doch noch die Tochter der Nachbarn heiraten, die er bei seiner Flucht vor dem Traualtar im Regen hat stehen lassen. Max will jedoch seine Freiheit um jeden Preis behalten. Und auch von Sophie möchte er sich nicht trennen. Damit aus der Romanze mehr werden kann, müssen aber einige Stolperste­ine aus dem Weg geräumt werden, von denen er zunächst nichts ahnt. Herbert führt sich nämlich auf wie ein Elefant im Porzellanl­anden und scheut sich nicht, Sophie ein ungewöhnli­ches Angebot zu machen.

Was sich liebt, das neckt sich. Dieser Satz gilt nicht nur für die Zweisamkei­t, sondern auch das deutsch-holländisc­he Verhältnis. Regisseur Florian Froschmaye­r, der überwiegen­d im Krimi-Genre ansässig ist und schon zahlreiche „Tatorte“verfilmt hat sowie bei vielen Serien wie „Küstenwach­e“tätig war, inszeniert­e auf amüsante Weise diese Komödie. Sie spielt mit den unterschie­dlichen Mentalität­en, den gegenseiti­gen Vorurteile­n und der besonderen Rivalität im Fußball. Dass selbst eine längst verjährte Elfmeter-Schwalbe zum Problem werden kann, erleben Vladimir Burlakov und der niederländ­ische Publikumsl­iebling Bracha van Doesburgh als Frischverl­iebte. Nicht nur sie rauschen heftig zusammen, sondern auch ihre Väter – die sind sich jedoch alles andere als zugeneigt. Denn auf holländisc­her Seite ist seit dem verlorenen WM-Finale von 1974 noch eine Rechnung offen.

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FOTO: ARD Max (Vladimir Burlakov) und Sophie (Bracha van Doesburgh) finden die Liebe in Amsterdam. Alles könnte gut sein, wären da nicht ihre Väter, die sich so gar nicht ausstehen können und zur Belastung werden.

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