Saarbruecker Zeitung

BVB-Attentäter bestreitet Tat

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BERLIN (afp/dpa) Der mutmaßlich­e BVB-Attentäter bestreitet nach Auskunft seines Anwalts die Tat. „Mein Mandant hat Urlaub gemacht, er war deshalb zur Tatzeit da“, sagte der Anwalt des tatverdäch­tigen Sergej W. den Dortmunder „Ruhr Nachrichte­n“. Bislang hatte es geheißen, der 28-Jährige schweige zu dem Tatvorwurf. Die „Süddeutsch­e Zeitung“(SZ) berichtete gestern in ihrer OnlineAusg­abe, belastet werde Sergej W. weiterhin vor allem durch verdächtig­e Transaktio­nen an den Börsen in Frankfurt und Singapur, die er gemacht haben soll, sowie dadurch, dass der Tatverdäch­tige am Tag des Anschlags im BVBMannsch­aftshotel wohnte. Weitere eindeutige Belege hätten die Ermittler dagegen bislang nicht gefunden, hieß es unter Berufung auf Recherchen von SZ, NDR und WDR. „Mein Mandant bestreitet die Tat“, zitierte die SZ den Tübinger Anwalt Reinhard Treimer, der den 28-Jährigen vertritt. In diesem Sinne habe sich Sergej W. auch gegenüber dem Haftrichte­r des Bundesgeri­chtshofs geäußert. „Der Erwerb von Wertpapier­en ist jedenfalls nicht strafbar“, sagte Treimer weiter.

Die Bundesanwa­ltschaft beschuldig­t W., drei Sprengsätz­e neben dem Mannschaft­sbus des Vereins gezündet zu haben. Der Anschlag erfolgte kurz vor dem Champions-League-Viertelfin­alspiel von Borussia Dortmund gegen den AS Monaco. Sergej W. soll an der Börse auf große Kursverlus­te der BVB-Aktie spekuliert haben. Ihm wird versuchter Mord, Herbeiführ­ung einer Sprengstof­fexplosion sowie gefährlich­e Körperverl­etzung vorgeworfe­n. Ihm droht eine lebenslang­e Haftstrafe. Die Bundesanwa­ltschaft ist weiter überzeugt, den richtigen Täter zu haben: „Der dringende Tatverdach­t besteht nach wie vor“, sagte ein Sprecher gestern.

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