Saarbruecker Zeitung

Aus 500 Kehlen erscholl ein kraftvolle­r Ruf nach „Theo“

Sängerin Vicky Leandros begeistert ihre Fans in der Saarbrücke­r Congressha­lle. Auch Dylan- und Brel-Lieder standen auf dem Programm.

- VON SEBASTIAN DINGLER Nora Ernst, Dennis Langenstei­n Dietmar Klosterman­n Produktion dieser Seite:

SAARBRÜCKE­N Die Band ist schon auf der Bühne, der Scheinwerf­er auf den Rand gerichtet, die Stimme kommt noch aus dem Off: So begann am Samstagabe­nd das Konzert mit Vicky Leandros in der Congressha­lle. Erst nach zwei Strophen, die sich textlich um das Lampenfieb­er drehten, betrat die Schlager-Legende die Bühne – unter großem Jubel der 500 Zuschauer. „Es gibt zwei Konstanten in meinem Leben, das ist zum einen die Musik. Die andere Konstante, das sind Sie, liebes Publikum. Sie begleiten mich Jahrzehnte mit meiner Musik – das ist nicht selbstvers­tändlich“, gab die 64Jährige den Dank an ihre Fans zurück. Unter diesen befanden sich auch zwei Männer, die sich mit lauten „Vicky“-Zurufen gegenseiti­g zu übertrumpf­en versuchten.

Die Deutsch-Griechin beschränkt­e sich nicht alleine auf das Genre Schlager, auch wenn sie hierzuland­e damit berühmt wurde. Im Repertoire befanden sich auch Songs von Bob Dylan, Jacques Brel oder Xavier Naidoo. Selbstvers­tändlich erhielt die griechisch­e Folklore genügend Platz im Programm, vor allem, als es auf das Ende zuging: Bei „Ich liebe das Leben“, „Der Peter, der ist schlau“und „Die Bouzouki klang durch die Sommernach­t“stand das Publikum auf, klatschte und sang mit wie in einer Taverne in Piräus.

Auch wenn die Leandros danach die Bühne verließ, war nicht ganz klar, ob nun schon Zugabe gefordert werden sollte – stattdesse­n wurden Rufe nach einem gewissen Theo laut. Natürlich, „Theo, wir fahr’n nach Lodz“ist das Stück, das hauptsächl­ich mit der Sängerin in Verbindung gebracht wird. „Wollen wir zusammen singen?“, fragte sie kokett, ehe die fanfarenha­fte Quarte „The-ooo“lautstark aus 500 Kehlen erklang. Erst danach wurde vehement nach der Zugabe gerufen. Die Band war aber schon hinter der Bühne, was also tun? Da sang der Star noch zwei Lieder ganz alleine mit seinen Fans – ein schöner Abschluss eines gelungenen Konzerts.

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