Saarbruecker Zeitung

Mehr Sicherheit beim Online-Einkauf

Das Onlinerlan­d Saar gibt Ratschläge zum richtigen Umgang mit Internet-Portalen.

- VON DAVID SEEL

SAARBRÜCKE­N Die Deutschen kaufen gern im Internet. Laut einer Erhebung des Statistisc­hen Bundesamts haben 2016 ungefähr 82 Prozent der Bundesbürg­er mindestens einmal online eingekauft, bei den 25- bis 44-Jährigen waren es sogar 93 Prozent. Demnach haben 59 Prozent über 100 Euro in einem Jahr für Einkäufe über das Internet ausgegeben. Allerdings gaben auch 14 Prozent der Befragten an, beim OnlineKauf schon einmal Opfer von Betrügerei­en geworden zu sein.

Wie kann man sich effektiv gegen mögliche Betrugsver­suche zur Wehr setzen? Wie erkennt man schon im Vorfeld betrügeris­che oder unsichere Online-Shops? Welche Bezahlmeth­ode ist am sichersten und worauf gilt es bei einer Bestellung per Smartphone­App zu achten? Solchen Fragen widmet sich Maria Best, Sicherheit­sexpertin beim Onlinerlan­d Saar, einer gemeinsame­n Aktion des Mediennetz­werks SaarLorLux und der Landesmedi­enanstalt Saarland.

„Sicherheit hat bei Internetei­nkäufen immer die oberste Priorität“, sagt Maria Best. Auf dem Gerät, mit dem bestellt wird, müssten Nutzer in jedem Fall ein Antivirenp­rogramm installier­en. Aber selbst dann gelte es, „beim Online-Shopping Vorsicht walten zu lassen“, so die Kulturwiss­enschaftle­rin.

Im ersten Schritt empfiehlt Maria Best, das Impressum der Webseite des Online-Shops genau unter die Lupe zu nehmen. Hier sollte immer die vollständi­ge Firmenadre­sse nebst Anschrift, E-MailAdress­e und Telefonnum­mer eines Ansprechpa­rtners vermerkt sein. Auch ein Blick in die Allgemeine­n Geschäftsb­estimmunge­n (AGB) sei empfehlens­wert. Dort sollten Hinweise zum sicheren Einkaufen, sowie Informatio­nen für etwaige Warenrücks­endungen zu finden sein. Des Weiteren seien Gütesiegel, wie beispielsw­eise „TÜV Safer Shopping“, wichtige Erkennungs­merkmale sicherer Online-Shops.

Da sich aber alle diese Angaben im Zweifelsfa­ll fälschen ließen, sei es ebenso wichtig, sichere Passwörter zu verwenden. Laut Maria Best müssen diese aus mindestens acht Zeichen bestehen und eine Kombinatio­n aus Buchstaben, Sonderzeic­hen und Ziffern enthalten.

Wer die Sicherheit seines Passworts überprüfen wolle, könnte dies auf speziellen Webseiten wie wiesicheri­stmeinpass­wort.de tun. Eine Alternativ­e, die dazu noch weitere Angaben zur Qualität des Passworts macht, stellt die Seite checkdeinp­asswort.de dar.

Besonders wichtig ist laut der Expertin die Verschlüss­elung von

Maria Best Webseiten, wenn persönlich­e Informatio­nen wie beispielsw­eise Kontodaten eingegeben werden. Das könne der Besucher daran erkennen, dass die Internetad­resse mit dem Kürzel https statt nur mit http beginnt. Bei den gängigen Browsern wird zusätzlich ein kleines Schloss neben der Adresszeil­e angezeigt, um verschlüss­elte Seiten kenntlich zu machen.

Der Einkauf mit Smartphone­Apps funktionie­rt laut Best ähnlich wie am Computer. Die jeweilige App sollten Nutzer aber in jedem Fall direkt aus dem Google Play- beziehungs­weise Apple-Store beziehen und genau prüfen, ob es sich tatsächlic­h um das Originalpr­ogramm handelt und welche Berechtigu­ngen die App einfordert.

Die Sicherheit­sexpertin rät außerdem grundsätzl­ich davon ab bei Internet-Einkäufen per Vorkasse zu bezahlen. Besser sei es zum Beispiel, über den Internetdi­enst Paypal zu zahlen, da Käufer hier in vielen Betrugsfäl­len versichert seien.

Außerdem hätten Kunden bei Online-Einkäufen auch ohne Angabe von Gründen ein 14-tägiges Rückgabere­cht. Eine Ausnahme seien lediglich Privatverk­äufe. Rücksendun­gen sollten trotz des höheren Preises stets als Paket verschickt werden, weil der Absender dann immer einen Beleg erhalte.

„Sicherheit hat bei Internetei­nkäufen immer

die oberste Priorität“

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FOTO: KALAENE/DPA Wer im Internet einkauft, muss einige wichtige Punkte beachten, um nicht Opfer von Kriminelle­n zu werden. Vor allem über Passwörter, Verschlüss­elung und Zahlungsar­ten müssen sich Nutzer Gedanken machen.

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