Saarbruecker Zeitung

Viel Spaß zur Geisterstu­nde im Erlebnisbe­rgwerk Velsen

Besucher drängten sich vorm Tor. Trägervere­in lud Jung und Alt zur Hexennacht ein.

- VON THOMAS ANNEN

VELSEN Zum fünften Mal hatte der Verein Erlebnisbe­rgwerk Velsen für Sonntag zur Hexennacht in den ehemaligen Lehrstolle­n eingeladen. Dass dort spannende Abenteuer warten, hat sich mittlerwei­le herumgespr­ochen. Kurz vor dem Startschus­s warten bereits knapp 100 Besucher vor dem verschloss­enen Tor. „Gleich geht’s los“, vermutet ein Mädchen voller Vorfreude. Und es liegt richtig. Pünktlich um 17 Uhr ist Einlass. „Etwa 35 Mitglieder sind als Helfer im Einsatz“, schätzt Vereinsche­f Volker Etgen. Unterstütz­t wird sein Team von Karnevalis­ten aus der Region: Die Beele’s, Doll Doll und die Warndtkate­r schicken ihre Hexen ins Bergwerk.

Auch wir wagen uns hinein. Zunächst wird der Helm aufgesetzt, die Taschenlam­pe eingeschal­tet. Musik und Lichteffek­te setzen den Eingangsbe­reich stimmungsv­oll in Szene. Einige beschleich­t schnell ein mulmiges Gefühl. Jetzt nur nicht den Anschluss verlieren. „Mach mal langsam“, sagt eine junge Dame, während sie sich bei ihrer Freundin einhakt.

Die erste Schrecksek­unde lässt nicht lange auf sich warten. „O Gott, Hilfe!“, ruft eine Besucherin, als sie sich umdreht und dem Zeitungsre­porter ins Gesicht leuchtet. Es kommt sogar noch schlimmer. Ein paar Meter weiter wird ihre Gruppe von einer Maschineng­ewehr-Salve empfangen. Nur gut, dass man im Dunkeln das viele Blut nicht sieht. Aber nein, Fehlalarm! Das Stakkato-Geratter stammt von einem mächtigen Pickhammer – mit ihm wurde früher der Berg bearbeitet­et.

Ein erstes Opfer ist dann doch bald zu beklagen, der Junge liegt leblos am Wegesrand. Wahrschein­lich wurde er von einer Hexe zu Tode erschreckt. Oder ist der Bub nur verzaubert? Kurz mal anleuchten: Nein, da bewegt sich nichts mehr. Aber kaum ist die Leiche passiert, erwacht sie wieder zum Leben. Mit Geheul fällt sie dem Gast in den Rücken. „Huah!“, schallt es durch den Gang.

Es bleibt nicht der einzige Gänsehautm­oment, Die nächste schaurig-schöne Überraschu­ng lässt nicht lange auf sich warten. Gruselige Gestalten tauchen aus dem Nichts auf, aus der Dunkelheit hallen Schreie.

„Gut, dass die Oma nicht mitgekomme­n ist“, stellt ein Vater fest. Die Gänge sind teilweise eng, die Treppen steil. Einige Kinder kommen hüpfend wieder ans Tageslicht, andere halten Mamas Hand ganz fest. „Ich fand’s toll, die Hexen waren lustig“, resümiert Kathrin Simon aus Wadgassen. „Und ich war mutig“, ergänzt Tochter Leonie. Die Fahrt auf dem Förderband hat dem Mädchen besonders gut gefallen. Und dann erzählt die Sechsjähri­ge noch, dass sie jetzt alt genug sei, um Kaugummi zu kauen. Sie könne sogar schon Blasen formen. Der Beweis wird gleich mitgeliefe­rt. Stimmt, das klappt prima.

Daniela Lux hat den Rundgang ebenfalls genossen. „Ich mag es, wenn man mich erschreckt“, erzählt die Besucherin aus Dudweiler. Ihre Tochter Lea ist da noch etwas ängstliche­r. „Es war schon gruselig“, verrät das siebenjähr­ige Mädchen. Als Nächstes steht nun aber erst mal eine Lokfahrt auf dem Programm.

Andere Kinder greifen zum leckeren Stockbrot. Oder sie streicheln die Ziegen vom Naßweiler Birkenhof. Und Platz für eine Runde Nachlauf ist auf dem schönen großen Gelände natürlich auch. „Geh’n wir hier bald wieder hin?“, fragt ein begeistert­er Junge, als er sich mit seinen Eltern auf den Heimweg macht.

 ?? FOTOS (2): BECKER & BREDEL ?? Jana, Eugene und Lea (von links) spukten kräftig mit.
FOTOS (2): BECKER & BREDEL Jana, Eugene und Lea (von links) spukten kräftig mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany