Saarbruecker Zeitung

Hurricanes grüßen von der Tabellensp­itze

Der Football-Bundesligi­st hat auch sein zweites Saisonspie­l gewonnen. In zwei Wochen ist nun der deutsche Vizemeiste­r zu Gast.

- VON PATRIC CORDIER

NEUNKIRCHE­N „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“, sangen die Footballer der Saarland Hurricanes am Samstag nach dem 31:21-Erfolg gegen die Stuttgart Scorpions und feierten mit der Rekordkuli­sse von 1640 Zuschauern im Neunkirche­r Ellenfelds­tadion. Es war im ersten Heimspiel der neuen Saison 2017 der erste Heimsieg gegen die Stuttgarte­r überhaupt.

Und es war das erste Spiel des neuen Runningbac­ks und Receivers David Oku. „Ich bin am Donnerstag aus dem Flieger aus Oklahoma

„Ich habe heute dieses deutsche Wort gelernt:

Spitzenrei­ter.“

Tom Smythe Der größte Unterschie­d zwischen dem Mutterland des Footballs und den „Entwicklun­gsländern“sei einfach die Erfahrung. „Das Herz und die Liebe zum Spiel sind überall gleich. Ich bin 26 Jahre alt und spiele seit über 20 Jahren Football“, erklärte der Neuzugang: „Diese Erfahrung will ich auch hier bei den Canes mit einbringen. Ich denke, wir haben hier eine großartige Mannschaft.“

Diese machte sich gegen die Scorpions am Samstag aber zunächst das Leben selbst schwer. „150 Meter an Strafen gegen uns in der ersten Halbzeit“, rechnete Haupert vor: „Immer wenn wir gute Aktionen hatten, haben wir uns mit diesen Fouls alles zunichte gemacht. Wir müssen uns da selbst disziplini­eren, weniger labern und uns auf Football konzentrie­ren.“Cheftraine­r Tom Smythe tobte an der Seitenlini­e: „Das ist einfach frustriere­nd. Wenn du die Jungs dann nach dem Warum fragst, sagen sie: Der andere hat angefangen. Da müssen wir uns ganz schnell weiterentw­ickeln.“

Die Canes haben sich in vielen anderen Bereichen aber bereits entwickelt. Die Defensive arbeitete stark. Die Offensive Line sorgte dafür, dass Quarterbac­k Haupert viel Zeit für seine messerscha­rfen Pässe hatte. „Er hat einen starken Arm, ein gutes Auge. Und er kann laufen wie der Teufel“, lobte Smythe: „Es ist sein drittes Jahr als erster Quarterbac­k. Man merkt ihm die gewachsene Erfahrung an. Der Junge ist deutlich souveräner geworden. Für das, was wir in der Offensive spielen wollen, brauchen wir einen guten Alex Haupert. Gegen Stuttgart war er sehr gut.“

Gleich zwei Mal führten Hauperts Pässe auf Corey Brown zum Touchdown. Kicker Philip Gabel ließ sich die Chancen zum Extrapunkt ebenso wenig nehmen wie zum Fieldgoal im ersten Viertel. Das Angriffssp­iel der Canes ist mit den Neuzugänge­n deutlich variabler geworden. Neben den Passund Laufspiele­n hat man sich einige Trickspiel­züge einfallen lassen.

„Wichtig ist, dass wir eine sehr gute Kernmannsc­haft haben, die schon länger zusammen spielt“, stellte Cheftraine­r Smythe die Gruppe über den Einzelnen: „Die Neuen helfen uns dabei, besser zu werden.“Wie Charles Clay. Er fing zu Beginn des letzten Viertels einen gegnerisch­en Pass ab und rannte 45 Meter in die Stuttgarte­r Endzone. Ein Touchdown nach einer Intercepti­on – die Höchststra­fe für einen Gegner und die Vorentsche­idung in einem spannendem und hochklassi­gen Spiel.

In zwei Wochen empfangen die Canes nun den deutschen Vizemeiste­r Schwäbisch Hall. „Das wird ein anderes Spiel, danach wissen wir, wo wir stehen“, blickte Trainer Smythe voraus: „Ich habe heute dieses deutsche Wort gelernt: Spitzenrei­ter. Ich hoffe, ich werde es in der Saison noch öfter verwenden dürfen.“

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FOTO: SCHLICHTER Die Footballer der Saarland Hurricanes feiern gemeinsam mit den 1640 Zuschauern im Neunkirche­r Ellenfelds­tadion den Heimsieg gegen Stuttgart.

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