Hurricanes grüßen von der Tabellenspitze
Der Football-Bundesligist hat auch sein zweites Saisonspiel gewonnen. In zwei Wochen ist nun der deutsche Vizemeister zu Gast.
NEUNKIRCHEN „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, sangen die Footballer der Saarland Hurricanes am Samstag nach dem 31:21-Erfolg gegen die Stuttgart Scorpions und feierten mit der Rekordkulisse von 1640 Zuschauern im Neunkircher Ellenfeldstadion. Es war im ersten Heimspiel der neuen Saison 2017 der erste Heimsieg gegen die Stuttgarter überhaupt.
Und es war das erste Spiel des neuen Runningbacks und Receivers David Oku. „Ich bin am Donnerstag aus dem Flieger aus Oklahoma
„Ich habe heute dieses deutsche Wort gelernt:
Spitzenreiter.“
Tom Smythe Der größte Unterschied zwischen dem Mutterland des Footballs und den „Entwicklungsländern“sei einfach die Erfahrung. „Das Herz und die Liebe zum Spiel sind überall gleich. Ich bin 26 Jahre alt und spiele seit über 20 Jahren Football“, erklärte der Neuzugang: „Diese Erfahrung will ich auch hier bei den Canes mit einbringen. Ich denke, wir haben hier eine großartige Mannschaft.“
Diese machte sich gegen die Scorpions am Samstag aber zunächst das Leben selbst schwer. „150 Meter an Strafen gegen uns in der ersten Halbzeit“, rechnete Haupert vor: „Immer wenn wir gute Aktionen hatten, haben wir uns mit diesen Fouls alles zunichte gemacht. Wir müssen uns da selbst disziplinieren, weniger labern und uns auf Football konzentrieren.“Cheftrainer Tom Smythe tobte an der Seitenlinie: „Das ist einfach frustrierend. Wenn du die Jungs dann nach dem Warum fragst, sagen sie: Der andere hat angefangen. Da müssen wir uns ganz schnell weiterentwickeln.“
Die Canes haben sich in vielen anderen Bereichen aber bereits entwickelt. Die Defensive arbeitete stark. Die Offensive Line sorgte dafür, dass Quarterback Haupert viel Zeit für seine messerscharfen Pässe hatte. „Er hat einen starken Arm, ein gutes Auge. Und er kann laufen wie der Teufel“, lobte Smythe: „Es ist sein drittes Jahr als erster Quarterback. Man merkt ihm die gewachsene Erfahrung an. Der Junge ist deutlich souveräner geworden. Für das, was wir in der Offensive spielen wollen, brauchen wir einen guten Alex Haupert. Gegen Stuttgart war er sehr gut.“
Gleich zwei Mal führten Hauperts Pässe auf Corey Brown zum Touchdown. Kicker Philip Gabel ließ sich die Chancen zum Extrapunkt ebenso wenig nehmen wie zum Fieldgoal im ersten Viertel. Das Angriffsspiel der Canes ist mit den Neuzugängen deutlich variabler geworden. Neben den Passund Laufspielen hat man sich einige Trickspielzüge einfallen lassen.
„Wichtig ist, dass wir eine sehr gute Kernmannschaft haben, die schon länger zusammen spielt“, stellte Cheftrainer Smythe die Gruppe über den Einzelnen: „Die Neuen helfen uns dabei, besser zu werden.“Wie Charles Clay. Er fing zu Beginn des letzten Viertels einen gegnerischen Pass ab und rannte 45 Meter in die Stuttgarter Endzone. Ein Touchdown nach einer Interception – die Höchststrafe für einen Gegner und die Vorentscheidung in einem spannendem und hochklassigen Spiel.
In zwei Wochen empfangen die Canes nun den deutschen Vizemeister Schwäbisch Hall. „Das wird ein anderes Spiel, danach wissen wir, wo wir stehen“, blickte Trainer Smythe voraus: „Ich habe heute dieses deutsche Wort gelernt: Spitzenreiter. Ich hoffe, ich werde es in der Saison noch öfter verwenden dürfen.“