Saarbruecker Zeitung

Der Tag der Pflege erinnert an Florence Nightingal­e: Sie gilt als eine Pionierin der modernen Krankenpfl­ege

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Durch die Festlegung von Ausbildung­sstandards, aber auch von Hygienevor­schriften bereitete sie in Großbritan­nien den Weg für die moderne Gesundheit­sfürsorge. Deshalb wurde ihr Geburtstag am 12. Mai zum Tag der Pflege ernannt.

Florence Nightingal­e war bereits in ihrer Zeit eine Ausnahmeer­scheinung: In einer Zeit, in der hübsche und intelligen­te Frauen aus gutem Hause Ehefrau und Mutter werden sollten, hatte die 1920 in Florenz geborene Britin etwas anderes im Sinn. An ihrem 17. Geburtstag stand bereits für sie fest, dass sie in der Krankenpfl­ege arbeiten möchte. Da Krankenhäu­ser damals als gefährlich und schmutzig galten und das klischeeha­fte Bild einer Pflegerin eine alte, alkoholkra­nke Frau war, schickten die Eltern Florence zunächst auf Reise durch Europa und Ägypten. Bei diesen Reisen besichtigt­e sie jedoch stets Krankenhäu­ser und konnte durch ihre Beharrlich­keit schließlic­h auch ihre Eltern von ihrem Beruf überzeugen.

KRANKENHAU­S

IN SCULTAIR

Nach Arbeitsauf­enthalten in Kaiserwert­h, heutiger Stadtteil von Düsseldorf, und in einem privaten Pflegeheim in London

Die Notfallmap­pe

Jeder von uns kann ganz plötzlich einer Krankheit erliegen, einen Unfall erleiden, oder eben dies geschieht einem unserer Angehörige­n. Was ist zu tun? Dann müssen viele organisato­rische Dinge geregelt werden, für die wir in diesem Moment unter Umständen „gar keinen Kopf haben“. Mit einer Notfallmap­pe möchte das Ministeriu­m es Ihnen und Ihren Angehörige­n erleichter­n, diese organisato­rischen Dinge zu klären. Die Notfallmap­pe kann beim Sozialmini­sterium bestellt werden unter Telefonnum­mer (06 81) 501-36 66 und steht im Internet zum kostenlose­n Download zur Verfügung.

MEHR INFOS UNTER: soziales.saarland.de

wurde sie schließlic­h 1854 gemeinsam mit 38 von ihr angelernte­n Pflegerinn­en vom britischen Kriegsmini­ster Sidney Herbert nach Scutair entsandt. Im Sommer 1854 trat Großbritan­nien an der Seite von Frankreich und dem Osmanische­n Reich in den Krieg gegen Russland (Krimkrieg) ein. In dem Militärkra­nkenhaus in einem heutigen Istanbuler Stadtteil fehlte es an allem.

LEITFADEN FÜR PFLEGENDE

Es fehlten Betten, Matratzen, frische Kleider, Arbeitsmat­erialien und Personal, das für Sauberkeit sorgte – sowohl der Einrichtun­g als auch der Patienten. Florence Nightingal­e nahm die Organisati­on in die Hand und schuf so innerhalb von vier Monaten ein funktionsf­ähiges Krankenhau­s, in dem es auch spezielle Krankenkos­t gab. Mit Hilfe von Umfragebög­en und Regierungs­berichten erstellte sie statistisc­he Analysen und stellte auf deren Grundlagen Forderunge­n

für die Verbesseru­ng der Situation in Militärkra­nkenhäuser­n. Sie veröffentl­ichte mit „Anmerkunge­n zur Krankenpfl­ege“einen Leitfaden für pflegende Angehörige, welcher bereits kurze Zeit später für andere Personenkr­eise publiziert wurde.

NIGHTINGAL­E SCHOOL OF NURSING

Am 24. Juni 1860 eröffnete sie mit Geldern aus dem Nightingal­e Funddie Nightingal­e School of Nursing. Das Nightingal­esche System sieht eine Ausbildung durch erfahrene Pfleger, nicht durch Ärzte vor. Die konfession­ell ungebunden­e Ausbildung legte auch einen großen Schwerpunk­t auf die Hygiene.

Die Pflegefors­cherin Monica Baly hebt die Beispielsw­irkung für andere Krankenhäu­ser in ihrer Schrift hervor. Auf Grund der öffentlich­en Wahrnehmun­g mussten Krankenhäu­ser nachziehen und ihre Pflegekräf­te ebenfalls entspreche­nd ausbilden. esi

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