Saarbruecker Zeitung

Endspiel um die Champions League

Der Dritte Hoffenheim spielt beim Vierten Dortmund. Zu Hause ist der BVB seit mehr als zwei Jahren ungeschlag­en.

- VON JAN MIES UND FLORIAN LÜTTICKE Trainer von 1899 Hoffenheim

SINSHEIM/DORTMUND (sid/dpa) Julian Nagelsmann grinste. Auf „Psychospie­lchen“hat der Trainer des Fußball-Bundesligi­sten TSG 1899 Hoffenheim vor dem Endspiel um die Königsklas­se keine Lust. „Es ist einfach so – Borussia Dortmund hat den größeren Druck, und das wissen sie auch“, sagte der sichtlich entspannte 29Jährige

„Es ist einfach so – Borussia Dortmund hat den größeren Druck, und

das wissen sie auch.“

Jan Nagelsmann über die Partie an diesem Samstag (15.30 Uhr), in der die Kraichgaue­r eine bislang sehr gute Saison zu einer überragend­en erheben können.

Mit einem Sieg beim BVB würde die TSG Platz drei festigen, aus dem einen Punkt Vorsprung auf Dortmund zwei Spieltage vor Schluss vier machen. Die direkte Qualifikat­ion für die Gruppenpha­se der Champions League wäre in greifbarer Nähe. „Ich habe keine Angst und spüre keinen Druck, sondern freue mich einfach. Ich glaube, meiner Mannschaft geht es genauso“, meinte Nagelsmann. 1899-Stürmer Sandro Wagner sagte nach nur einer Niederlage in den vergangene­n elf Spielen: „Beim BVB herrscht eine Super-Stimmung, aber von uns scheißt sich keiner in die Hosen.“

Der BVB, der seit mehr als zwei Jahren kein Liga-Heimspiel verloren hat, muss sich hingegen dem Selbstvers­tändnis nach für die Champions League qualifizie­ren. Die Hoffenheim­er sind sich dabei im Klaren, dass auf sie als Abschlussv­ierter als ungesetzte­s Team wahrschein­lich ein „richtiges Brett“(Nagelsmann) in den Playoffs warten würde. Dann droht der „Trostpreis“Europa League. Platz drei würde auch erhebliche Mehreinnah­men für den trotz Investor Dietmar Hopp kleinen Club garantiere­n. Allein zwölf Millionen Euro bekommt jeder Club in der Königsklas­se als Startgeld. In der Europa League sind es dagegen nur 2,4 Millionen.

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel zeigt vor dem Gegner viel Respekt. „Sie spielen sehr mutig, sie haben viel Ballbesitz und eine klare Struktur“, sagte er. Tuchel merkte aber auch an: „Selbst wenn es uns gelingt, Hoffenheim zu schlagen, ist noch keine Entscheidu­ng gefallen.“Verzichten muss der deutsche Vize-Meister auf den Ex-Saarbrücke­r Erik Durm (Rückenprob­leme).

Bei den Dortmunder­n könnte unabhängig davon ein Geldregen ins Haus stehen, wenn PierreEmer­ick Aubameyang tatsächlic­h wechseln würde. Die Borussia habe aber bislang noch kein Zeichen des Torjägers für einen möglichen Wechselwun­sch erhalten. „Ich weiß nichts Konkretes, ich weiß alles nur aus den Medien. Da ich langjährig­e Erfahrunge­n habe, weiß ich, dass da nicht alles stimmt“, sagte BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke am Freitag über ein angebliche­s Interesse von Paris Saint-Germain: „Wir warten es einfach ab. Wenn Pierre-Emerick das Gefühl hat, dass er unbedingt weg möchte, wird er sicherlich das Gespräch mit uns suchen. Das ist aber bisher nicht passiert.“

Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, dass der Gabuner sich mit PSG-Sportdirek­tor Patrick Kluivert getroffen habe. Die Franzosen sollen Aubameyang einen Dreijahres­vertrag mit einem Jahresgeha­lt von 14 Millionen Euro bieten und bereit sein, 70 Millionen Euro Ablöse zu bezahlen. Der Angreifer hat noch Vertrag bis 2020.

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FOTO: THISSEN/DPA Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann (links) freut sich auf das Spitzenspi­el bei Borussia Dortmund um Trainer Thomas Tuchel.

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