Saarbruecker Zeitung

Die DTM erfindet sich im Jahr 2017 neu

Die Tourenwage­n-Serie startet an diesem Wochenende in die neue Saison – mit neuen Regeln und neuen Gesichtern.

- VON ANDREAS ASEN

HOCKENHEIM (sid) An diesem Wochenende beginnt die 31. Saison des Deutschen Tourenwage­n Masters (DTM) – traditione­ll auf dem Hockenheim­ring. Dort stehen am Samstag und Sonntag die ersten zwei von insgesamt 18 Rennen auf dem Programm. Im Laufe der Saison reist die Serie durch Europa mit neun Stationen in Deutschlan­d, Ungarn, Russland, den Niederland­en und Österreich. Die SZ beantworte­t vor dem Auftakt die wichtigste­n Fragen.

Was ist neu?

Eine Menge! Die Teilnehmer­zahl wurde von 24 auf 18 reduziert. Die Hersteller Audi, BMW und Mercedes mussten jeweils zwei Fahrer streichen. Die DTM-Wagen 2017 haben mehr Leistung und sind dementspre­chend schneller als im Vorjahr. Dafür stellt der neue Reifen die Hersteller vor eine Herausford­erung, weil er deutlich schneller abbaut. Dazu wurde der Funkverkeh­r zwischen Auto und Box eingeschrä­nkt, die Fahrer erhalten also weniger Informatio­nen und müssen deutlich mehr eigene Entscheidu­ngen treffen. Weitere Änderungen: Jedes Rennen ist nun auf 55 Minuten und eine zusätzlich­e Runde angesetzt. Der Pflichtbox­enstopp kann jederzeit eingelegt werden, und die ersten Drei im Qualifying erhalten bereits Meistersch­aftspunkte. Einen Umbruch gab es auch im Management des DTM-Vermarkter­s ITR. Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger ist nun Vorsitzend­er und löste Hans Werner Aufrecht ab.

Was sollen die Änderungen bringen?

In erster Linie natürlich Spannung und neue Herausford­erungen. Dafür werden vor allem die Reifen in Kombinatio­n mit der eingeschrä­nkten Kommunikat­ion sorgen. Die Pläne sind vielverspr­echend – es bleibt abzuwarten, ob sie auch greifen.

Wer sind die Favoriten?

Allen voran: Titelverte­idiger Marco Wittmann. Der 27-Jährige fährt weiterhin für BMW und glänzte im Vorjahr durch seine Konstanz. Vizemeiste­r Edoardo Mortara (Italien) ist von Audi zu Mercedes gewechselt und möchte den Deutschen vom Thron stoßen. Wie immer muss man auch die AudiRoutin­iers Mattias Ekström (Schweden) und Jamie Green (Großbritan­nien) auf dem Schirm haben. Die DTM-Fahrer selbst sehen Mercedes-Pilot Gary Paffett (Großbritan­nien) als Favoriten. Generell ist das Niveau sehr hoch. Der Leitspruch von Ekström – „Meister wird, wer intelligen­t und schnell fährt“– trifft definitiv zu.

Gibt es TV-Übertragun­gen? Die ARD zeigt alle Rennen live, das Qualifying ist bei One zu sehen. Wie es nach der Saison weitergeht, ist noch unklar. Der TV-Vertrag mit der ARD läuft aus, soll aber verlängert werden. Beim Auftakt ist zudem Mick Schumacher, der Sohn von Formel-1-Rekordwelt­meister Michael Schumacher, als ARD-Co-Kommentato­r im Einsatz. Die DTM bietet selbst kostenlose Livestream­s an. HardcoreFa­ns können sich sogar ganze Rennen aus der Cockpit-Perspektiv­e eines Fahrers ansehen.

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FOTO: ANSPACH/DPA Viele Motorsport-Fans kennen ihn als Formel-1-Piloten, seit diesem Jahr ist der Österreich­er Gerhard Berger Chef des DTM-Vermarkter­s.

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