Wir müssen die alten Loks retten
Museums-Eisenbahn-Club
Es ist eine schiere Katastrophe, die sich für den Losheimer Museums-Eisenbahn-Club, einen der rührigsten und verdienstvollsten Vereine im Saarland, abzeichnet. Wenn nicht bald eine dauerhafte Lösung für die Wiederaufnahme des Betriebs auf der Trasse der ehemaligen Merzig-BüschfelderEisenbahn (MBE) gefunden wird, dürfte sich der Verein auflösen (müssen) und die immer wertvoller, weil älter und seltener werdenden Exponate unserer Industrieund Eisenbahngeschichte verrotten. Die Kosten einer Sanierung der Trasse dürften weit über den genannten 900 000 Euro liegen, da es nicht mit dem Austausch einiger Tausend Schwellen getan ist. Streckenweise müssten die Bettung erneuert, Schotter gereinigt und mit neuem Schotter wieder eingebracht sowie die wieder montierten Schienen neu gerichtet werden. Es gibt in unserem Haushaltsnotlageland keine Körperschaft, die diese Kosten – weder allein noch mit anderen – stemmen könnte. Also sollten die Teilnehmer der von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger angekündigten Gesprächsrunde prüfen, ob die Wiederherstellung der Trasse nur für den Museumsbetrieb der Weisheit letzter Schluss ist oder ob es nicht sinnvoller wäre, zusätzlich Geld in die Wiederaufnahme der Strecke in einen regulären Eisenbahnbetrieb zwischen Losheim und Merzig zu stecken. So wären nicht nur der Losheimer Museums-Eisenbahn-Club und ein für den Tourismus im Saarland einzigartiger Publikumsmagnet gerettet. Ein Pendelverkehr mit modernen Dieselloks könnte die Straße zwischen beiden Orten entlasten, zumal, wenn an den Endpunkten Parkraum geschaffen und der Fahrplan im Berufsverkehr verdichtet würde. Dass dies nicht illusorisch ist, beweist die Reaktivierung zahlreicher Nebenstrecken im Bundesgebiet und hier zu Lande (Homburg – Zweibrücken).