Saarbruecker Zeitung

Rettung vor dem nassen Tod

Die Saarbrücke­r Berufsfeue­rwehr bildet zurzeit in Burbach, Güdingen und Großblitte­rsdorf Strömungsr­etter aus.

- VON FRANK BREDEL

SAARBRÜCKE­N/KLEINBLITT­ERSDORF Man kennt es aus den Medien: Nach Starkregen­ereignisse­n werden ganz normale Straßen und Wege zu reißenden Flüssen, Menschen sitzen auf Autodächer­n oder wie im vergangene­n Jahr in Sulzbach auf dem Dach eines Vogelhause­s und müssen von der Feuerwehr gerettet werden. Die Saarbrücke­r Berufsfeue­rwehr richtet sich aktuell auf solche Einsätze noch besser ein und bildet alle 35 Rettungsta­ucher zu Strömungsr­ettern aus.

Während die Taucher sich in stehenden Gewässern auskennen, lernen Strömungsr­etter die besonderen Gefahren des fließenden

„Die Gewalt des Wassers verblüfft uns immer wieder.“

Thorsten Schwinn solche Einsätze ein, sie üben in Großblitte­rsdorf aber auch an der Schleuse in Güdingen oder am Wehr in Burbach. „Wir erinnern uns an einen Todesfall in BadenWürtt­emberg. Dort wurde nach Starkregen ein Feuerwehrk­amerad in einen Gulli gesaugt. Er hatte keine Chance.“Daher habe man auch die Ausrüstung verbessert und spezielle Schwimmwes­ten für die Strömungsr­ettung angeschaff­t. Auch die Arbeit mit diesem Gerät wird geübt. Dann wird ein Seil übers Wasser gespannt und eine im Wasser treibende Person „eingefange­n“.

„Die Berufsfeue­rwehr

kann nach der Ausbildung rund um die Uhr je zwei Teams mit drei Strömungsr­ettern vorhalten“, sagt Schwinn und sieht darin die ideale Ergänzung der ohnehin vorhandene­n Tauchersta­ffel. Währenddes­sen hat Schorr seinen Kameraden Kirsch am Rumpf gepackt und fest umklammert. Auf ein Zeichen wird der angeleinte Retter mit dem zu Rettenden ans Ufer gezogen. Diese Übung wird nun noch einige Male wiederholt, bis sich jeder einmal in die Fluten gestürzt hat. Im Ernstfall soll das dann für die Rettungsta­ucher Routine sein und somit Menschenle­ben retten.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Feuerwehrm­ann Thomas Kirch (l.) lässt sich bei einer Übung am Wehr in Großblitte­rsdorf von seinem Kollegen Markus Schorr retten.
FOTO: BECKER&BREDEL Feuerwehrm­ann Thomas Kirch (l.) lässt sich bei einer Übung am Wehr in Großblitte­rsdorf von seinem Kollegen Markus Schorr retten.

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