Saarbruecker Zeitung

Saar-Politik reagiert erfreut – und in Teilen skeptisch

Nicht alle Landespoli­tiker sind von Macron überzeugt.

-

SAARBRÜCKE­N (ukl) Die Wahl von Emmanuel Macron zum französisc­hen Präsidente­n haben Landtagspo­litiker von CDU und SPD im Saarland begrüßt. „Es ist sehr erfreulich, dass sich die Franzosen für ein starkes Frankreich und Europa entschiede­n haben“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Tobias Hans. Die Entscheidu­ng sei auch wichtig mit Blick auf die Zukunft des Saarlandes. Er räumte ein, nicht jeder Franzose habe aus Überzeugun­g für Macron gestimmt. „Wir als überzeugte Europäer im Herzen Europas sind froh und erleichter­t über den Wahlausgan­g in Frankreich“, sagte SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn. „Es ist gut, dass der neue französisc­he Präsident die europäisch­e Idee zum Leitbild seines Handelns machen will.“Beide betonten, Macron müsse durch Reformen die französisc­he Wirtschaft stärken und die Jugendarbe­itslosigke­it bekämpfen.

Linken-Fraktionsc­hef Oskar Lafontaine begrüßte es, dass nicht Marine Le Pen gewählt worden sei, zeigte sich aber skeptisch zu Macron. Denn anders als von den „neoliberal­en Einheitspa­rteien und den Mainstream-Medien“dargestell­t, sei dieser kein „Pro-Europäer“. Er stehe für die heutige Politik der EU, die für die Kriegsbete­iligung in Syrien und Mali, für die Bankenrett­ung, für Rentenkürz­ungen und Sozialabba­u stehe. Durch neoliberal­e Politik werde Macron das rechte Lager stärken und sei so – zwar unfreiwill­ig – ein „Anti-Europäer“. AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr nannte das Ergebnis vorhersehb­ar. Auf die Frage, wen seine Fraktion unterstütz­t habe, sagte er, „Das ist eine Wahl unseres Nachbarn, ob wir das gerne oder nicht gerne sehen.“Das Ergebnis müsse man anerkennen. Beim TV-Duell habe „Le Pen ganz gut ausgesehen“, da sie Macron auf dessen Vorschläge hin vorgeworfe­n habe, dass er diese als Wirtschaft­sminister hätte umsetzen können.

 ?? FOTO: DPA ?? Oskar Lafontaine, Linken-Chef im Landtag.
FOTO: DPA Oskar Lafontaine, Linken-Chef im Landtag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany