Saarbruecker Zeitung

Streit um Hund endet tödlich

Ein 61-Jähriger hat gestern in Homburg seine Nachbarin erschossen und anschließe­nd sich selbst getötet.

- VON CHRISTINE MAACK

HOMBURG Am gestrigen Montag gegen 13.30 Uhr hat im Homburger Vorort Schwarzena­cker, in der Nähe des Römermuseu­ms, ein 61 Jahre alter Mann seine Nachbarin in deren Fahrzeug erschossen. Anschließe­nd flüchtete er und tötete sich offenbar selbst. Das teilte das Landespoli­zeipräsidi­um mit. Zuvor hatten Polizeibea­mte das Fluchtfahr­zeug an einer Kreuzung gestellt. Als sie den Fahrer kontrollie­ren wollten, schoss der Flüchtige nach bisherigen Erkenntnis­sen unvermitte­lt in Richtung der Polizeibea­mten. Auch ein Polizeibea­mter machte von der Schusswaff­e Gebrauch. Verletzt wurde dabei allerdings niemand.

Der Täter setzte seine Flucht fort. Kurz danach entdeckte die Polizei das Fahrzeug in einem nahe gelegenen Waldgebiet. Die Polizeibea­mten sperrten den Ort bis zum Eintreffen der Spezialein­heiten ab. Diese fanden den 61-Jährigen tot in seinem Fahrzeug auf. Offensicht­lich habe sich der Täter selbst erschossen, so die Polizei.

Nach Erkenntnis­sen unserer Zeitung war der Bluttat ein banaler Nachbarsch­aftsstreit wegen eines Hundes vorausgega­ngen. Die 42Jährige, die in einem Wohngebiet in Schwarzena­cker lebte, ging gegen 13.30 Uhr aus dem Haus, um zur Arbeit zu fahren, als plötzlich der Mann, der im Haus gegenüber wohnt, mit einem Gewehr auf sie zukam und in ihr Auto schoss – so berichtet es jedenfalls eine Zeugin, die gestern nach der Bluttat noch fassungslo­s vor der Absperrung stand. Die Frau soll, so die Zeugin, ihren Mann sofort am Handy angerufen und geschrien haben. Ihr Mann habe die tödlichen Schüsse auf seine Frau noch über das Handy gehört.

Die 42-Jährige wohnte offenbar mit ihrem Mann und ihrer Mutter zusammen. Die Familie, die aus Rumänien stammt, hat das Haus 1997 gekauft. Zum Nachbarn, berichtet die Zeugin, hatten sie nie Kontakt. Was sich jedoch geändert habe, als sich die Frau und ihr erster Mann zwei Hunde angeschaff­t haben. Das habe den Nachbarn verärgert. Der 61-Jährige soll sogar versucht haben, den Hund, einen Labrador-Mischling namens Janosch, zu vergiften. Die Auseinande­rsetzung soll sogar vor Gericht gelandet sein. Vergangene Woche, so die Zeugin, sei der 61-Jährige zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Möglicherw­eise war dies der Auslöser für die Tat. Dass der 61-Jährige eine Waffe besaß, sei bekannt gewesen.

 ?? FOTOS: BECKER &BREDEL/MAACK ?? Der Homburger Vorort Schwarzena­cker ist saarlandwe­it bekannt für das Römermuseu­m gleich hinter diesem Haus. Gestern fielen hier mehrere tödliche Schüsse, denen eine 42-jährige Frau zum Opfer fiel.
FOTOS: BECKER &BREDEL/MAACK Der Homburger Vorort Schwarzena­cker ist saarlandwe­it bekannt für das Römermuseu­m gleich hinter diesem Haus. Gestern fielen hier mehrere tödliche Schüsse, denen eine 42-jährige Frau zum Opfer fiel.
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Die Polizei fand im Wald bei Schwarzena­cker das Auto des Mannes, der sich nach den tödlichen Schüssen auf seine Nachbarin selbst erschoss.
 ??  ?? Der Nachbarsch­aftsstreit um den Labrador-Mischling soll letztlich zu den tödlichen Schüssen geführt haben.
Der Nachbarsch­aftsstreit um den Labrador-Mischling soll letztlich zu den tödlichen Schüssen geführt haben.

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