Saarbruecker Zeitung

Trotz Schul-Brand wird geprüft

Die Montessori-Schule in Friedrichs­thal steht nach der Brandstift­ung in einem Gebäude vor Problemen: Es fehlen Räume, und die Mensa ist geschlosse­n.

- VON MICHÈLE HARTMANN Schulleite­rin

FRIEDRICHS­THAL Den Gesichtern der Jungen und Mädchen auf dem Hof der Montessori-Gemeinscha­ftsschule in Friedrichs­thal sah man gestern Mittag nichts an. Man sah ihnen nichts an von dem Unglück, das ihre Einrichtun­g in der Nacht zum Sonntag heimgesuch­t hatte. Die jungen Leute waren,

Anette Dragan soweit erkennbar, reichlich vergnügt. So wie das eben ist mit Schülern, die ihre Pause im Freien weidlich genießen.

Wer aber vor dem ausladende­n Haus mit seinen fünf Gebäudetra­kten stand und einen Blick nach rechts riskierte, sah das Ausmaß der Zerstörung, das vor allem die Lehrer in Atem hält und die Schulleitu­ng zum Improvisie­ren zwingt. Brandstift­ung hat einen großen Gebäudetei­l schwer in Mitleidens­chaft gezogen. Die Polizei hatte vier Tatverdäch­tige vorläufig festgenomm­en und nach erkennungs­dienstlich­en Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt (wir berichtete­n).

Doch wie geht es weiter mit der Schule im Grühlingsw­ald? Wie organisier­t man den Unterricht, das Mittagesse­n, die Prüfungen, die sowohl beim Hauptschul­abschluss als auch beim Mittleren Bildungsab­schluss im Gange sind? Schulleite­rin Anette Dragan erklärt im Gespräch mit der Saarbrücke­r Zeitung, dass man bei den Prüfungen Lösungen gefunden habe, alles laufe reibungslo­s.

Bis Mittwoch einschließ­lich könnten jedoch die Klassenstu­fe 9/10 und die Oberstufe nicht unterricht­et werden. Ab Donnerstag aber seien – aufgrund von Umstruktur­ierungen – wieder alle Schüler an Bord. Durch das Feuer seien zwei Lehrerzimm­er, zehn Unterricht­sräume und auch das Bistro betroffen, sodass die Schüler ihr Mittagesse­n in ihre jeweilige Klasse mitnehmen mussten.

Der Regionalve­rband Saarbrücke­n ist zuständig für das Gebäude, in dem die Montessori-Pädagogik gelehrt wird. Auf Nachfrage erklärte gestern der Pressespre­cher der Kreisverwa­ltung, dass man am morgigen Mittwoch ein gutes Stück schlauer sein werde, was das weitere Procedere angeht. Dann nämlich sei ein externer Gutachter vor Ort, der das beschädigt­e

,,Trotz aller Widrigkeit­en

lädt die Montessori-Schule zum Fest der Naturwisse­nschaften ein.“

Gebäude in Augenschei­n nehmen werde. Auch eine Brandsanie­rungsfirma werde sich am selben Tag in der Straße im Grühlingsw­ald einfinden. Nach fachlicher Prüfung wisse man dann schon mal genauer, wie lange die Sanierungs­arbeiten dauern werden und in welcher Höhe der Schaden beziffert werden kann. Die Polizei ging vorläufig von rund 50 000 Euro aus.

Was das Tatmotiv der der Brandstift­ung verdächtig­en jungen Leute angeht, so konnte die Pressestel­le des Landespoli­zeipräsidi­ums in Saarbrücke­n am Montag noch keine Aussage treffen. Die möglichen Zündler, so hieß es, seien wieder auf freiem Fuß, Nachverneh­mungen würden folgen. Dass Trunkenhei­t mit im Spiel war, hatte die Polizei bereits am Sonntag gemeldet.

Trotz aller Widrigkeit­en lädt die Montessori-Schule zum ,,Fest der Naturwisse­nschaften“ein. Es findet statt am kommenden Freitag, 12. Mai, von 12.30 bis 15 Uhr unter dem Motto ,,1000 Quadratmet­er Naturwisse­nschaften“.

Die Besucher dürfen sich auf spannende Projekte freuen unter der Schirmherr­schaft von Professor Rolf Hempelmann (Physikalis­che Chemie, Saar-Universitä­t).

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