Saarbruecker Zeitung

Orchester vom Bund brilliert mit Bond

Von Film-Hit bis zum Musical: Heeresmusi­kkorps unterstütz­t mit Konzert auch die SZ-Aktion „Hilf-Mit!“

- VON ANDREAS LANG

ST. JOHANN Militärkap­ellen machen Marschmusi­k. Dieses Klischee hängt ihnen weltweit nach, so auch dem Koblenzer Heeresmusi­kkorps, geleitet von Alexandra Schütz-Knospe. Aber dieses Orchester kann viel mehr. Auf Musical-Melodien verstehen sich die grauberock­ten Musiker ebenfalls, wovon sich die Zuschauer am Freitag in der Saarbrücke­r Congressha­lle überzeugte­n, wohin der Kulturvere­in zum Benefizkon­zert, unter anderem zu Gunsten der SZ-Aktion „Hilf-Mit!“, eingeladen hatte. Melodramat­isches hatte Frau Oberstleut­nant ebenfalls ins bunte Programm gepackt. „Finlandia“heißt das entspreche­nde Werk von Jean Sibelius. Und eines ihrer Lieblingss­tücke. Die Ouvertüre zu „A new Age“von Jan de Haan, wie sie auch moderieren­d bekennt: „Es passt sehr gut in unsere Zeit. Es geht um viele Umbrüche in der Welt und dabei positiv zu denken.“Eigentlich sollte das Konzert in der Bübinger Holzäppelh­alle stattfinde­n. Denn das eigentlich­e Ziel des Kulturvere­ins ist es, Kultur in den Ort zu holen. Vor allem, um die zu bedienen, die nicht in die Stadt fahren können oder wollen. Doch schon beim ersten gemeinsame­n Besichtigu­ngstermin vor Ort stand fest: Saal und Bühne sind zu klein. Das sprach auch der Vorsitzend­e des Kulturvere­ins, Dietrich Seberg, in der gut besuchten Congressha­lle an: „Sie werden auch schnell merken, dass das hier viel besser klingt.“Deshalb sein Dank an die Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, die darin aber etwas Selbstvers­tändliches sieht: „Diese Halle gehört allen Saarbrücke­rn.“Also stehe sie auch den Bübingern bei Bedarf zur Verfügung. Zumal sie den Kulturvere­in und die kooperiere­nden Karnevalis­ten der Bübinger Holzäppel bewundert: „Schön, dass Saarbrücke­r Vereine solchen Mut beweisen.“

Schließlic­h bedeutet das Konzert mit dem ganzen Drumherum allerhand Aufwand für die Ehrenamtli­chen. Zurück zur Blasmusik. Seberg ist als gebürtiger Bayer ein Fan der Märsche. Die können die Heeresmusi­ker selbstvers­tändlich auch, was sie im ausdrückli­chen Wunschtite­l Sebergs belegen: Dem „Einmarsch der Gladiatore­n“, den sie unmittelba­r nach der Konzertpau­se präsentier­ten. Mit James-Bond-Melodien ging das tolle Konzert zu Ende – ein weiteres Genre, das die Heeresmusi­ker glänzend bedienen.

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