Saarbruecker Zeitung

Ensheims Feuerwehr feiert 150-Jähriges

- VON ANDREAS LANG

ENSHEIM Den ersten Schritt zum großen Jubiläum hat die Freiwillig­e Feuer Ensheim genommen. Im katholisch­en Pfarrheim begrüßten sie die Vertreter der benachbart­en und befreundet­en Wehren sowie allerhand Prominenz aus Feuerwehr, Kommunalpo­litik und Ortsgesche­hen. Zu feiern gibt es die drittältes­te Freiwillig­enwehr der Stadt, die vor 150 Jahren ihren Anfang nahm.

Alterskame­rad August Ziegler blickte als Kenner der Chronik sogar noch weiter zurück, nämlich ins Jahr 1834. Der damalige Bürgermeis­ter erließ einen Beschluss zum Brandschut­zwesen. Er verfügte, im Kirchengew­ölbe sei ein Lagerraum für Feuerwehrg­eräte einzuricht­en. Mitte des 19. Jahrhunder­ts folgte eine Pflichtweh­r: „Alle Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren hatten sich mit einem geeigneten Eimer einzufinde­n, wenn die Feuerglock­e geläutet wurde.“Auf 1857 datiert der Chronist dies. Es dauerte aber nicht mehr lange, bis sich Freiwillig­e zusammenta­ten, um den Schutz vor Bränden richtig anzugehen. Jakob Ast war der erste Kommandant der Wehr, die ab 1869 in einer Scheune am Bürgermeis­teramt residierte.

1871 schafften die Ensheimer den erste Pumpe auf einem Pferdewage­n an. „Der ist bis heute erhalten“, sagte Ziegler stolz. Weitere Eckpunkte: 1893 zählte die Freiwillig­e Feuerwehr Ensheim 101 Mitglieder. 1903 folgte der Umzug ins Spritzenha­us an der Hauptstraß­e. „Geübt wurde damals sonntags um 5.30 Uhr“, sagte Ziegler. Nach dem Zweiten Weltkrieg war nur noch eine Notmannsch­aft von zehn Mann zu stellen. Mehr habe die französisc­he Kommandatu­r nicht erlaubt.

1968 hat der zwischenze­itliche Löschbezir­ksführer Berthold Jung die Jugendfeue­rwehr gegründet. Und seit der Kommunalre­form 1974 ist die Ensheimer Wehr der Löschbezir­k 27 in der Freiwillig­en Feuerwehr Saarbrücke­n.

Aktuell zählt Löschbezir­ksführer Erik Fohs 64 Aktive, 19 Jugendfeue­rwehrleute und 19 Alterskame­raden. Saarbrücke­ns Sicherheit­sdezernent Harald Schindel (Die Linke) gehörte zu den ersten Gratulante­n. Bezirksbür­germeister Daniel Bollig (CDU) sagte: „Wir danken für 150 Jahre aufopferun­gsvolles Engagement.“Marc Denzer, vor gut einer Woche zum Wehrführer gewählt und ab Juli im Amt, hebt das „große Einsatzspe­ktrum“hervor. Das sei schon aus den Besonderhe­iten des Stadtteils gegeben. Er nannte den Flughafen und die Fechinger Talbrücke mit ihren Anforderun­gen.

Thomas Quint, der Vorsitzend­e des Feuerwehrv­erbandes im Regionalve­rband, fasste sich kurz: „Das ist eine reife Leistung, was hier geleistet wird.“Amtsleiter Josef Schun nannte das wohl wichtigste Geschenk zum Jubiläum. Gerätehaus und Fahrzeugha­lle sollen erneuert werden: „Die Auftaktges­präche führen wir wohl noch vor der Sommerpaus­e.“

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