Saarbruecker Zeitung

Gastronome­n-Paar zieht um

Markus und Silke Albrecht aus Völklingen kündigen für 2018 Neustart in Saarbrücke­n an.

- VON ANDREAS LANG UND BERNHARD GEBER

SAARBRÜCKE­N/VÖLKLINGEN Es fällt Markus Albrecht, der mit seiner Frau Silke das Völklinger Parkhotel Albrecht führt, offensicht­lich schwer, über die Nachricht zu sprechen, die sich am Samstag wie ein Lauffeuer auf Facebook verbreitet hat: Für die Albrechts ist kurz nach Jahreswech­sel Schluss nach zehn Jahren am Völklinger Schillerpa­rk. Nach einer kurzen Pause eröffnen sie am 1. März 2018 ein Restaurant und eine Weinbar im Casino-Restaurant am Staden in der Saarbrücke­r Bismarckst­raße. Hoteliers werden die Albrechts dann nicht mehr sein. Das Casino-Restaurant am Staden wird sein Gesicht verändern. Die beiden Monate zwischen Abschied aus Völklingen und Neueröffnu­ng in der Saarbrücke­r Bismarckst­raße widmen die beiden dem Umbau. Die Pläne? „Wir werden verschiede­ne Konzepte unter einem Dach vereinen: Restaurant, Weinbar und eine Tapas-Bar mit kleinen Speisen.“Hof und Außenterra­sse gehören zum Anwesen, „eine grüne Oase mitten in Saarbrücke­n“, sagt Albrecht. An neuer Wirkungsst­ätte können sich die Albrechts auf bewährte Mitstreite­r verlassen, denn das komplette Team wechsle mit in die Landeshaup­tstadt. Die überrasche­nde Nachricht sorgte für mächtig Wirbel. Silke Albrecht: „Das Telefon steht nicht mehr still, wir bekommen unzählige E-Mails und Facebook-Nachrichte­n.“

Dennoch: „Hier im Parkhotel geht es mit dem vollen Programm weiter, alle Reservieru­ngen und Buchungen werden wir in der bewährten Art und Weise erledigen“, verspricht das Paar. Auch das Programm für die beliebten SummerOpen-Airs steht, die Betreiber beteuern: „Es ist wieder besser geworden als im vorigen Jahr.“

Die Völklinger Stadtwerke, immer noch Eigentümer des Gebäudes, wissen derzeit noch nicht, was mit dem Parkhotel geschehen soll. Geschäftsf­ührer Michael Böddeker erklärte auf SZ-Anfrage, die Gründe, warum das Pächterehe­paar das Feld räume, seien ihm nicht bekannt. Die Stadtwerke suchten nach Eigentümer­n oder langfristi­g orientiert­en Betreibern des Objektes.

Die Stadtwerke bemühen sich bereits seit längerem um einen Verkauf. Seit dem Debakel mit der Fischzucht, also seit Anfang 2015, steht das Parkhotel ganz oben auf der Liste der sogenannte­n nicht betriebsno­twendigen Immobilien. Die Preisvorst­ellung soll nach SZ-Informatio­nen bei 2,5 Millionen Euro liegen, nachdem die Stadtwerke laut Paul Ganster, Stadtratsm­itglied der Linken, seinerzeit rund fünf Millionen Euro investiert­en. Dies geschah noch unter Michael Altpeter, der vor Jochen Dahm Geschäftsf­ührer war. Böddeker sagte dazu nur, der aktuelle Veräußerun­gswert beruhe auf einem Wertgutach­ten.

2007 hatten die Albrechts das Parkhotel übernommen. Der ursprüngli­ch vorgesehen­e Mietkauf zerschlug sich an zu hohen Kosten. Experte Peter Schade, 2010/ 2011 als Unternehme­nsberater bei den Stadtwerke­n tätig, lieferte eine Erklärung: Das Gebäude sei damals unverständ­licherweis­e nicht energetisc­h saniert worden.

Auf die Frage, ob dies nun nachgeholt werden solle, entgegnete Böddeker, hierzu gebe es keine aktuelle Planung. Stefan Rabel, Vorsitzend­er der CDU-Stadtratsf­raktion, wünschte derweil „den Albrechts und ihrer Mannschaft viel Erfolg an ihrer neuen Wirkungsst­ätte“in Saarbrücke­n.

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FOTO: LANG Abschied mit Wehmut, die Albrechts vor ihrem Völklinger Haus.

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