Für die Strecke, nicht für den Streb
Die Stahlbögen in Kirschheck haben einst Verbindungswege unter Tage gestützt.
KIRSCHHECK/KLARENTHAL Über die Einweihung eines Bergbau-Denkmals in Kirschheck haben wir am Mittwoch berichtet. Dabei ist uns ein Irrtum unterlaufen, auf den SZ-Leser Leo Wintrich aus Klarenthal uns freundlich aufmerksam gemacht hat. Über der Lore wölbt sich kein „Streb-Ausbau“– den gibt es gar nicht. Vielmehr haben die stählernen Bögen einst eine Strecke gestützt.
Der Streb, das ist der Ort, an dem die Kohle abgebaut wird; dort dröhnt die Schrämmaschine und raspelt das „schwarze Gold“heraus. Strecken, das sind die Verbindungswege unter Tage, auf denen Menschen und Maschinen (unter anderem) zum Streb gelangen. Ein feiner, aber bedeutsamer Unterschied, meint der 67-jährige Wintrich, der 46 Jahre lang als Bergmann gearbeitet hat, erst in der Grube Luisenthal, später als Ausbilder. „Ich habe Enkel, und die fragen, wie das mal war“, sagt er – deshalb legt er Wert darauf, dass Bergbau-Begriffe auch in der Zeitung richtig gebraucht werden.
Das kleine Denkmal in Kirschheck besteht übrigens aus T-HBögen, so genannt nach der Herstellerfirma Toussaint-Heinzmann. Sie sind mehrteilig konstruiert, mit Gleitverbindungen; die Teile schieben sich ineinander, wenn das Deckgebirge sich bewegt. Dieser „nachgiebige Streckenausbau“sorgt dafür, dass sich die stählernen Stützen nicht verbiegen oder gar brechen. Ganz wichtig, sagt Wintrich, denn sie müssten etwa bei plötzlichen Gebirgsschlägen gewaltige Lasten und Kräfte abfangen.