Schule mal anders
„Berlin Rebel High School“von Alexander Kleider
Versteckt in einem Berliner Hinterhof, befindet sich die wohl verrückteste Schule Deutschlands. Kein Rektor, keine Noten, kein Klassensprecher. Diese Schule wird von den Schülern selbst verwaltet. Sie bezahlen ihre Lehrer selbst, bestimmen was sie lernen wollen und entscheiden demokratisch. Vier Schüler, die aus den verschiedensten Teilen Deutschlands kommen, alle mehrfache Schulabbrecher, sind fasziniert von einer Schule ohne Mobbing und Leistungsdruck und beschließen ihr Leben grundlegend zu ändern und hier das Abitur zu machen.
Der Dokumentarfilm „Berlin Rebel High School“(Foto: Neue Visionen) von Alexander Kleider erzählt die Geschichte jener, die keinen regulären Schulabschluss erzielt haben und auf der Schule für Erwachsenenbildung (SFE) BerlinKreuzberg eine zweite Chance bekommen. Auch die Lehrer werden porträtiert: Sie sind selbst nach Jahrzehnten noch engagiert, offen und haben Spaß daran, Wissen auf unkonventionelle Art zu vermitteln. „Der Dokumentarfilm (…) würdigt als stilistisch bunte Hommage eine gelebte Utopie abseits der üblichen Denk- und Handlungsmuster einer Leistungsgesellschaft, deren Erfolg für sich spricht“, so die Kritik von filmdienst.de.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung Wiesbaden (FBW) schreibt: „Immer wieder streift der Film die aktuelle Diskussion um das Schulsystem in Deutschland. Ist Auswendiglernen zielführender als Verstehen? Sollte Schule in unserer Gesellschaft neu gedacht werden?“Obwohl der Regisseur diese Fragen niemals direkt stelle, sei der Wille zur Rebellion gegen das bestehende System in jeder Minute des Films spürbar.
(D 2016, 96 Min., Camera Zwo (Sb), Regie: Alexander Kleider.) „Berlin Rebel High School“
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