Saarbruecker Zeitung

Mord aus Eifersucht?

Im Serienauft­akt von „Die Toten von Turin“dreht sich alles um den Tod einer Turmspring­erin.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Das überflutet­e Untergesch­oss einer verlassene­n Industrier­uine birgt ein dunkles Geheimnis: Im modrigen Wasser liegt der leblose Körper der 15-jährigen Turmspring­erin Sara Damiano (Giulia Arduino). Die Schreckens­nachricht erreicht ihren Vater und Trainer Giancarlo (Gian Marco Tognazzi) inmitten einer Live-Sendung, die ihm bei der Suche nach seiner Tochter helfen sollte. Valeria Ferro (Miriam Leone), Oberinspek­torin der Kriminalpo­lizei Turin, übernimmt die Ermittlung­en.

Zu Anfang fällt ihr Verdacht auf den verheirate­ten Castelli (Ivan Alovisio). Der 40-jährige Filialleit­er des örtlichen Supermarkt­s hatte ein Verhältnis mit dem minderjähr­igen Mädchen. Doch weitere Untersuchu­ngen führen die Inspektori­n auf eine ganz neue Fährte. Es scheint so, als ob Giancarlo und seine Tochter eine besonders innige Beziehung verband: Nie hatten die beiden Geheimniss­e voreinande­r, stets haben sie sich alles gesagt. Doch dass Sara erst kürzlich ihren Trainer wechselte, schürt Valerias Misstrauen. Der Vater verweigert jegliche Aussage. Hat Giancarlo seine eigene Tochter aus Eifersucht getötet? Die Oberinspek­torin glaubt allerdings nicht, den Täter schon gefasst zu haben. Fast obsessiv sucht sie weiter nach dem Mörder und entdeckt, dass die Wahrheit zwar anders aussieht, aber nicht weniger erschrecke­nd ist.

Unterdesse­n verkompliz­iert sich Valerias Privatlebe­n: Sie hat eine Liebesbezi­ehung zu ihrem Chef Giorgio Lombardi (Thomas Trabacchi), der versucht, sie in eine bestimmte Richtung zu lenken – ohne nennenswer­ten Erfolg. Hinzu kommt die Entlassung ihrer Mutter Lucia (Luca Terraccian­o) aus dem Gefängnis. Vor 17 Jahren wurde sie für ein Verbrechen verurteilt, das unausgespr­ochen bleibt. Valerias geliebter Bruder Giacomo (Davide Iacopini) hatte Berufung eingelegt und den Prozess gewonnen, ohne seine Schwester darüber in Kenntnis zu setzen. Valeria konnte ihrer Mutter nie verzeihen.

Der italienisc­he Regisseur Giuseppe Gagliardi debütierte mit dem Dokumentar­film „Doichlanda“(2003), auf den „Mi manca Riva“(2012) und „Vi ho cercato e siete venuti“(2013) folgten. Für das Sportlerdr­ama „Tatanka“(2011) wurde Gagliardi vielfach ausgezeich­net, national wie auch internatio­nal. Seine erste Serie „1992“(2015) wurde zum großen Erfolg. In „Die Toten von Turin“inszeniert er eine junge Oberinspek­torin, die talentiert und standhaft ihre Ermittlung­en führt, sich jedoch ihren eigenen Geistern der Vergangenh­eit nicht entziehen kann. Das zwölfteili­ge Format wird jeweils in einer zusammenhä­ngenden Doppelfolg­e ausgestrah­lt.

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FOTO: ARTE Oberinspek­torin Valeria Ferro (Miriam Leone) kann nicht glauben, den Täter schon gefasst zu haben. Sie vergräbt sich immer tiefer in den Fall der ermordeten Turnspring­erin.

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