Saarbruecker Zeitung

Jost will Landesplan­ung mit Haselmäuse­n

- VON DIETMAR KLOSTERMAN­N

SAARBRÜCKE­N Umweltmini­ster Reinhold Jost (SPD) will einen Landesentw­icklungspl­an, der auch die Interessen der Haselund Fledermäus­e berücksich­tigt. Den Vorstoß von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) für die dringende Neuauflage des Landesentw­icklungspl­ans Siedlung (die SZ berichtete) beantworte­te Jost gestern so: Sein Ministeriu­m habe 2015 einen Neuentwurf des Landesentw­icklungspl­ans Umwelt im Innenminis­terium eingereich­t. „Wir haben unseren Teil der Arbeit bereits abgeliefer­t“, betonte Jost. Es sei Konsens, die Entwicklun­gspläne Siedlung und Umwelt zusammenzu­führen. „An uns hat es nicht gelegen“, sagte Jost. Es sei jedoch falsch, „wenn man den Eindruck erweckt, es gäbe da einen Widerspruc­h zwischen Ökonomie und Ökologie“. Bouillon hatte scharf kritisiert, dass beim Bahnprojek­t Stuttgart 21 für 15 Millionen Euro Eidechsen umgesiedel­t wurden. Es sei heute nicht mehr wie vor 30 Jahren, dass man sage: „Das wird jetzt so gemacht und fertig“, so Jost. Es gelte abzuwägen zwischen Naturschut­z und Erforderni­ssen der Landesplan­ung. Die Umsiedlung von Haselmäuse­n oder die Anlage eines Fledermaus­tunnels koste zwar Geld. Doch wenn man das nicht mache, laufe man Gefahr, dass man am Ende mit seinem Projekt scheitere, so Jost. „Statt mit dem Kopf durch die Wand lieber Politik mit Sinn und Verstand“, sagte Jost. Auch Grünen-Landeschef­in Tina Schöpfer mahnte Bouillon, Umweltbela­nge nicht unter die Räder kommen zu lassen.

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FOTO: DIETZE/DPA Innenminis­ter Klaus Bouillon
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FOTO: RUPPENTHAL Umweltmini­ster Reinhold Jost

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