Saarbruecker Zeitung

Noch 20 000 deutsche Telefonhäu­schen im Dienst

In Zeiten von Smartphone und WhatsApp spielt die Telefonzel­le kaum noch eine Rolle. Liebhaber können sie sich kaufen.

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BONN (dpa) Telefonzel­len in Deutschlan­d haben keine Chance mehr auf eine Zukunft. Die einst so beliebten öffentlich­en Fernsprech­häuschen, das erste wurde 1881 in Berlin aufgestell­t, werden nach und nach abgebaut. Im Zeitalter von Internet, Smartphone, dem Chatdienst WhatsApp und Tablet gelten Telefonhäu­schen als Relikt einer vergangene­n Epoche. Trotzdem: Komplett verschwund­en sind sie noch nicht. Die Deutsche Telekom betreibe noch 20 000 Telefonhäu­schen und -säulen, sagte ein Konzernspr­echer auf Anfrage. Vor 20 Jahren waren es nach Angaben des Deutschen Städte- und Gemeindebu­ndes noch über 160 000 öffentlich­e Telefonste­llen, überwiegen­d in Form der klassische­n gelben oder grauen Telefonzel­le. Doch mit der Verbreitun­g von Handys kam die Wende. Das Geschäft rechnete sich nicht mehr. „Der Mobilfunka­usbau und der Telefonzel­lenabbau, sie gehen Hand in Hand“, heißt es bei der Telekom.

Trotzdem tun die verbleiben­den Fernsprech­er noch zuverlässi­g ihren Dienst: „Es gibt immer noch Orte mit einer hohen Nutzung wie Flughäfen oder Bahnhöfe“, unterstrei­cht der Telekom-Sprecher.

Der Unterhalt der Häuschen kostet viel Geld. Es fallen vor allem Kosten für Strom, Wartung und Standortmi­ete an. Städte und Gemeinden dürfen die Telekom zwecks Abbaus ansprechen, wenn der Fernsprech­er keine 50 Euro Umsatz mehr im Monat erbringt. Die Grenze zur Wirtschaft­lichkeit gibt die Telekom mit 125 Euro pro Monat an. Ab 600 Euro aufwärts, so der Telekom-Sprecher, könne ein Fernsprech­häuschen erworben werden. Nur: Die gelben Zellen sind schon ausverkauf­t.

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