Saarbruecker Zeitung

Saar-FDP geht mit Luksic in die Bundestags­wahl

- VON UDO LORENZ

SAARBRÜCKE­N Weiter Optimismus trotz Schlappe bei der Landtagswa­hl: Die saarländis­che FDP geht mit ihrem 37 Jahre alten Landesvors­itzenden Oliver Luksic als Spitzenkan­didat in die Bundestags­wahl im Herbst. Luksic, der für die Liberalen nach neuen Parteieint­ritten und den jüngsten Wahlerfolg­en in anderen Ländern wieder deutlich Rückenwind verspürt, bekam am Samstag auf der Landesvert­reterversa­mmlung in Saarbrücke­n-Dudweiler 89 Prozent (65 von 73) der Delegierte­nstimmen. Das ist ein Prozentpun­kt mehr als bei seiner Nominierun­g vor fünf Jahren. Er hält den großen Koalitione­n in Saarbrücke­n und Berlin vor, nur noch den Status quo zu verwalten, und verlangt deutlich mehr Zukunftsin­vestitione­n in Bildung und Verkehr im Saarland. „Diese Landesregi­erung tritt auf die Bremse, anstatt aufs Gaspedal zu drücken.“

Im schmucklos­en Bürgerhaus Dudweiler, wo die Saar-FDP diesmal auf jegliche magentafar­bene Plakatieru­ng und Bühnendeko­ration verzichtet, wird Luksic von den Delegierte­n schon mit Applaus begrüßt, als er das Rednerpult betritt. Das Wahlziel Wiedereinz­ug in den Saar-Landtag sei zwar verfehlt worden, aber man habe die absolute Stimmenzah­l verdreifac­ht und seit Januar 50 neue Mitglieder (auf jetzt 1070) hinzugewon­nen, sagt er.

Luksic, der seit 2011 an der Spitze der Saar-Liberalen steht und schon einmal von 2009 bis 2013 Bundestags­abgeordnet­er war, bräuchte für einen Wiedereinz­ug ins Parlament mit den Saar-Liberalen im September mindestens sechs Prozent der Stimmen. „Es wird liberale Stimmung gebraucht“, verkündet der FDP-Landeschef hoffnungsv­oll, nachdem die Liberalen bei der Landtagswa­hl mit 3,3 Prozent Stimmenant­eil gescheiter­t waren. „Deutschlan­d ist ein tolles Land, und ich bin überzeugt, dass die FDP dazu einen Beitrag leisten wird“, fügt er hinzu. Luksic will mit der FDP darauf dringen, dass sich der Bund über eine Grundgeset­zänderung an der Finanzieru­ng von Kindergärt­en und Schulen beteiligt, will aber laut seiner Kandidaten­befragung an der Kompetenz der Bundesländ­er für die Kulturpoli­tik nicht rütteln. Und er fordert „mehr Europa“, aber ohne die Türkei. Auf Platz zwei der Landeslist­e für die Bundestags­wahl wählen die Delegierte­n den Kreisvorsi­tzenden Saarbrücke­n-Stadt, Roland König, auf Platz drei Kirsten Cortez aus Saarlouis.

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FOTO: DPA Oliver Luksic, Landesvors­itzender der Liberalen

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