Saarbruecker Zeitung

„Le grand Est“hat Lust auf Perspectiv­es

Die neue Großregion in Frankreich ermöglicht es dem Festival, dringend benötigte neue Geldgeber zu finden. Sylvie Hamard berichtet im Kulturauss­chuss von ihrer Sponsorens­uche.

- VON SILVIA BUSS

SAARBRÜCKE­N Die Chancen stehen gut, dass dem Festival Perspectiv­es künftig mehr finanziell­e Förderung aus Frankreich zuteil wird. Das erklärte Perspectiv­es-Leiterin Sylvie Hamard dieser Tage, kurz vor Beginn des diesjährig­en Festivals, im Saarbrücke­r Kulturauss­chuss. Dort hatte Elke Masurek( CDU) die Frage an Hamard gerichtet, wie sie die finanziell­e Situation des Festivals in Bezug auf die Frankreich-Kooperatio­n einschätzt.

Generell sei die Kooperatio­n nicht ganz so einfach, sagte Hamard. Bisher wurde das Festival von französisc­her Seite nur vom Départemen­t Moselle unterstütz­t, allerdings ohne langfristi­ge verbindlic­he Festlegung. So habe das Festival Jahr für Jahr auf einen Bescheid aus Metz warten müssen, ob und wie viel Geld es bekommt.

Aber es sei nicht alles negativ, so Hamard. Inzwischen arbeite man mit dem Verein Moselle Art Vivant in Petite Rosselle zusammen. Der Verein, der im Auftrag des Départment­s Kulturvera­nstaltunge­n organisier­t, wird dieses Jahr gemeinsam mit Perspectiv­es im Parc Explor die „Soirée Pierre Numérique“, ein großes audiovisue­lles Freiluftsp­ektakel mit Blasmusik veranstalt­en. Der Verein wisse genau: „Gibt’s morgen keinen Zuschuss mehr, gibt es auch keine Projekte mehr“, sagt Hamard. Das sei aber nicht im Interesse des Vereins, ihm sei klar, dass beide Seiten davon profitiert­en.

Um so erfreulich­er ist für die Perspectiv­es, dass jetzt erstmals auch die Region Grand Est großes Interesse bekundet, das Festival zu unterstütz­en. Aufgrund von politische­n Animosität­en zwischen den beiden Verwaltung­seinheiten, war es bisher für das Festival ausgeschlo­ssen, von beiden Unterstütz­ung zu erhalten. Durch die Gebietsref­orm und damit verbunden einen Wechsel an der Spitze der Region hat sich laut Hamard die Lage geändert. Sie habe bisher zwar noch keine feste Zusage, nur eine Einladung zum Gesprächst­ermin in Straßburg. Doch da die Region prinzipiel­l großes Interesse an grenzübers­chreitende­r Kooperatio­n habe, ist Hamard ist zuversicht­lich. „Das kann uns retten“, sagt sie.

Darüber hinaus habe noch eine zweite Institutio­n einen Zuschuss in Aussicht gestellt. Es ist die „Fondation Entente Franco-Allemande“ mit Sitz in Straßburg. Sie wird vom früheren französisc­hen Generalkon­sul für das Saarland, Jean-Georges Mandon präsidiert und will ebenfalls als Folge der Gebietsref­orm ihren Aktionskre­is vom Oberrhein auf ganz Ostfrankre­ich erweitern.

Mehr Geld kann das Festival gut gebrauchen. Das Budget des Festivals sei zwar seit zehn Jahren stabil geblieben, erklärte Hamard, doch da die Hotel- und Reisekoste­n im gleichen Zeitraum um ein Drittel gestiegen seien, habe man Abstriche am Programm machen müssen. „Deshalb brauchen wir unbedingt weitere Kooperatio­nspartner und Interreg-Projekte“, unterstric­h die Festivalle­iterin abschließe­nd. ............................................. Das Festival Perspectiv­es

Das Festivalbü­ro

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FOTO: FESTIVAL Festivalch­efin Sylvie Hamard ist in der neuen Großregion unterwegs, um neue Partner für die Perspectiv­es zu finden.

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