Saarbruecker Zeitung

Stadtfest ohne Band-Wettbewerb?

SZ-Redaktions­gespräch zum „WND Band Battle“. Die Frage stellt sich: Wie geht es nach zehn Jahren weiter?

- VON MELANIE MAI

ST. WENDEL Von Anfang an war „WND Band Battle“eine Sache auf Zeit. Vier Auflagen waren angedacht, aus diesen vier Gewinnern sollte ein Staffelsie­ger ermittelt werden. Aber der Wettbewerb auf dem St. Wendeler Stadtfest kam so gut an, dass er in eine zweite Runde ging. Weitere fünf Jahre „Band Battle“waren gesichert. Nun sind acht Wettbewerb­e ausgetrage­n; für die neunte Auflage können sich Gruppen aus der Region derzeit bewerben. Und schon machen sich St. Wendels Bürgermeis­ter Peter Klär (CDU) und Organisato­r Ralph Schäfer-Lösch von der Fun Music School (FMS) Gedanken, wie es weitergehe­n soll. Im SZ-Redaktions­gespräch erklären sie, wie sie sich das Stadtfest in einer Zeit nach dem „Band Battle“vorstellen.

Fest steht: Es soll auch weiterhin einen „jugendspez­ifischen Bereich beim Stadtfest“geben, wie es Klär ausdrückt. Wie der genau aussehen soll, das diskutiere­n alle Beteiligen bewusst frühzeitig. Denn es soll, ähnlich wie der „Band Battle“vor Jahren, durchdacht sein. Mit diesem Wettbewerb habe St. Wendel 2008 „ein völlig neues Fass aufgemacht“, so Schäfer-Lösch. Noch nie habe es seiner Aussage nach eine Stadt geschafft, einen Wettbewerb im Bereich Popularmus­ik so stabil aufzustell­en. Für Klär ist klar, dass die Arbeit der vergangene­n Jahre nachwirke. Es habe sich auch dank des Wettbewerb­s eine Jugend-Pop-Kultur in der Stadt entwickelt. Etwa 300 Bands haben sich bisher beworben, 40 Bands standen auf der Stadtfest-Bühne. Fast immer sei die PublikumsE­ntscheidun­g deckungsgl­eich mit der der Jury gewesen, weiß Schäfer-Lösch. Und so manche Band habe sich mittlerwei­le auch in anderen Teilen Deutschlan­ds einen Namen gemacht. Ein wichtiger Aspekt sei aber auch, dass der „Band Battle“mehr vermittele als die Lust, vor Publikum aufzutrete­n. Nach Angaben SchäferLös­chs habe so manches Bandmitgli­ed gemerkt, dass Musik ein Beruf sein kann. „Einige von ihnen haben Tontechnik oder Musik studiert, andere sind Musiklehre­r geworden“, so Schäfer-Lösch.

Trotz dieser Erfolgsges­chichte soll sich ab 2019 etwas ändern. Dazu Klär: „In dieser schnellleb­igen Gesellscha­ft muss auch mal etwas Neues her.“Es gebe auch schon ein paar Ideen, spruchreif sei aber noch nichts. Klär wirft schon mal den Arbeitstit­el ins Feld: „Karneval der Kulturen.“Eine Art Karneval in Rio – mitten in St. Wendel? Für Klär wäre das denkbar. Auf jeden Fall will sich die Stadt interkultu­rell aufstellen und damit auf die Entwicklun­g der Bevölkerun­g reagieren. Der Band Battle soll also neuen Gegebenhei­ten angepasst werden.

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