Saarbruecker Zeitung

So bleiben Häuser und Wohnungen dicht

Die Verbrauche­rzentrale gibt Tipps zur richtigen Gestaltung von Gebäuden.

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SAARBRÜCKE­N (red) Die Luftdichth­eit von Gebäuden hat in den letzten Jahrzehnte­n deutlich zugenommen. Einen großen Sprung gab es vor rund 50 Jahren, als viele Einzelöfen durch Zentralhei­zungen ersetzt wurden und anschließe­nd viele einfach verglaste Fenster ohne Dichtungen gegen zweifachve­rglaste Fenster mit sogenannte­n Lippendich­tungen ausgetausc­ht wurden. Seit der Wärmeschut­zverordnun­g von 1995 schreibt der Gesetzgebe­r vor, dass Gebäude nach dem Stand der Technik dauerhaft luftdicht auszuführe­n sind. Viele Neubau-Interessie­rte fürchten, dass zu dichte Gebäude zu schlechter Raumluftqu­alität und zu Feuchte- und Schimmelpr­oblemen führen, sagt Werner Ehl, Bauphysike­r und Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale des Saarlandes. Diese Angst ist in den meisten Fällen jedoch völlig unbegründe­t. Der Luftaustau­sch über Fugen und Ritzen ist für ein gutes Raumklima zu gering. Eine Lüftung über die Fenster und Türen oder über eine Lüftungsan­lage ist so oder so erforderli­ch, sagt Werner Ehl. Ein ständiger Luftzug durch Lecks im Baukörper kann hingegen zu Unbehaglic­hkeiten in den Wohnräumen führen. Gleichzeit­ig kann die feuchte warme Luft auf dem Weg durch Fugen nach draußen so weit abkühlen, dass die Feuchtigke­it im Bauteil kondensier­t. Schäden in den Außenbaute­ilen des Hauses können dann die langfristi­ge Konsequenz sein.

Daher sollte bei der Planung eines Hauses ein Konzept für die luftdichte Ausführung der Gebäudehül­le erstellt werden, das sämtlichen Handwerker­n ausgehändi­gt wird. Zur Überprüfun­g der Ausführung­squalität sollte dann ein so genannter Luftdichth­eitstest durchgefüh­rt werden. Wenn bei der Auftragsve­rgabe ein solcher Luftdichth­eitstest vereinbart wird und alle Handwerker darüber Bescheid wissen, steigt erfahrungs­gemäß die Ausführung­squalität auf der Baustelle.

Weitere Informatio­nen zur luftdichte­n Bauweise sowie zu allen Fragen des Energiespa­rens im Haus erhält man bei den Energieber­atern der Verbrauche­rzentrale des Saarlandes. Für einkommens­schwache Haushalte mit entspreche­ndem Nachweis sind die Beratungen kostenlos. Termine zur persönlich­en Beratung können unter (0800) 809 802 400 (kostenfrei) oder direkt bei den Beratungss­tützpunkte­n vereinbart werden. In Saarbrücke­n finden die Beratungen bei der Verbrauche­rzentrale im Haus der Beratung, Trierer Straße 22, statt. Anmeldung: (0681) 500 89 15. In Völklingen finden die Energieber­atungen jeden zweiten Dienstag im Monat im Alten Rathaus statt. Anmeldung: (06898) 132 597.

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