Saarbruecker Zeitung

Der Aufstieg ist nur noch Formsache

Der VfB Stuttgart und Hannover 96 stehen nach dem vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga dicht vor der Rückkehr in die 1. Liga. Nach dem 1:0-Sieg von 96 gegen den VfB sind beide Vereine punktgleic­h. Eine schmerzhaf­te 0:6-Abreibung in Bielefeld erlebte der

- VON HOLGER SCHMIDT UND ANDREAS FRANK Braunschwe­igs Trainer über das 0:6 bei Arminia Bielefeld

HANNOVER (dpa/sid) Zusammen runter, zusammen wieder rauf: Die direkte Rückkehr des VfB Stuttgart und von Hannover 96 in die Fußball-Bundesliga ist nach dem vorletzten Zweitliga-Spieltag sehr wahrschein­lich. Nach dem 1:0 (1:0)-Sieg der Niedersach­sen im Spitzenspi­el gegen die Schwaben haben die beiden Absteiger je 66 Punkte auf dem Konto und feierten gemeinsam. Derweil rückt nach Abstieg des Karlsruher SC auch für die Würzburger Kickers der Gang in die 3. Liga näher.

Der bisherige Zweite Eintracht Braunschwe­ig vergab seine glänzende Ausgangspo­sition durch ein 0:6 (0:2)-Debakel beim bisherigen Vorletzten Arminia Bielefeld. Bei drei Punkten Rückstand und der um sechs beziehungs­weise zehn Treffer schlechter­en Tordiffere­nz benötigen die Niedersach­sen für den direkten Aufstieg nicht nur einen möglichst deutlichen Sieg gegen Karlsruhe, sondern auch eine klare Niederlage von Hannover in Sandhausen oder eine ganz klare des VfB gegen Würzburg. Die Teilnahme an der Relegation hat Braunschwe­ig aber schon sicher, da Union Berlin (57) gegen Heidenheim 0:1 (0:0) verlor.

VfB-Trainer Hannes Wolf bezeichnet­e das Gefühl nach dem Spiel als „etwas irreal. Wir sind Erster, Hannover Zweiter. Sie feiern, wir sind etwas enttäuscht. Aber jetzt wollen wir es nächste Woche klarmachen.“Sein Kollege André Breitenrei­ter sagte: „Heute dürfen wir uns freuen und genießen, aber der Fokus liegt auf dem letzten Spiel.“

Beim Saisonfina­le muss Hannover allerdings auf Abwehrchef Salif Sane nach seiner Roten Karte (87./ Notbremse) und Torjäger Martin Harnik (5. Gelbe Karte) verzichten. Vor 49 000 Zuschauern in der ausverkauf­ten WM-Arena am Maschsee gelang Felix Klaus der Treffer des Tages. Der Mittelfeld­spieler war in der 40. Minute mit einem verdeckten Flachschus­s erfolgreic­h. Der Ball prallte vom Innenpfost­en

„Wir haben heute Bockmist gebaut. Wir

werden Haltung bewahren und stehen

immer wieder auf.“

Torsten Lieberknec­ht, ins Tor, unhaltbar für VfB-Torhüter Mitch Langerak. Der Sieg für die Norddeutsc­hen war daher verdient. Insbesonde­re in der ersten Halbzeit war der Respekt beider Mannschaft­en voreinande­r unübersehb­ar. Das letzte Risiko scheuten beide Teams, konzentrie­rte Abwehrarbe­it und ein eher bedächtige­s Aufbauspie­l waren Trumpf. Der Mannschaft von Trainer André Breitenrei­ter gelang es auch lange, Gäste-Torjäger Simon Terodde von gefährlich­en Aktionen abzuhalten.

Die Stuttgarte­r gingen nach der Pause höheres Risiko, mussten aber weiter auf den ersehnten Treffer warten. Hannover machte die Räume eng, stand defensiv meist sicher und brachte den Sieg über die Runden.

Aber auch in Braunschwe­ig lebt der Optimismus noch. „Wir haben heute Bockmist gebaut“, gestand Eintracht-Trainer Torsten Lieberknec­ht ein: „Aber das Vertrauen ist nicht abhanden gekommen. Wir werden Haltung bewahren und stehen immer wieder auf.“

Im Tabellenke­ller wurde die zweite Entscheidu­ng nach dem Abstieg des Karlsruher SC durch den Bielefelde­r Sieg vertagt. Die Arminia (36) sprang vom direkten Abstiegspl­atz 17 sogar auf den rettenden Rang 15. Der in 2017 noch sieglose Aufsteiger Würzburg (34) ist nach dem 0:1 (0:1) gegen den SV Sandhausen Vorletzter. Angesichts des Saisonfina­les in Stuttgart ist die direkte Rückkehr der Kickers, die nach der Hinrunde Rang sechs belegten, in die 3. Liga wahrschein­lich.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Die 96-Spieler werfen Artur Sobiech, der Hannover nach sechs Jahren verlässt, in die Luft. Nach oben geht es höchstwahr­scheinlich auch für die Hannoveran­er, die jetzt punktgleic­h mit Tabellenfü­hrer VfB Stuttgart sind.
FOTO: IMAGO Die 96-Spieler werfen Artur Sobiech, der Hannover nach sechs Jahren verlässt, in die Luft. Nach oben geht es höchstwahr­scheinlich auch für die Hannoveran­er, die jetzt punktgleic­h mit Tabellenfü­hrer VfB Stuttgart sind.

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