Saarbruecker Zeitung

Rote Teufel zittern bis zum letzten Spieltag

Durch die 0:1-Niederlage bei Erzgebirge Aue steckt der 1. FC Kaiserslau­tern weiter tief im Abstiegsst­rudel der 2. Bundesliga fest. Am kommenden Sonntag geht es gegen den 1. FC Nürnberg um alles.

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AUE (dpa) Bis zum letzten Spieltag und möglicherw­eise noch darüber hinaus muss der 1. FC Kaiserslau­tern um den Klassenver­bleib bangen. Die Roten Teufel unterlagen in der 2. Bundesliga bei Mitkonkurr­ent FC Erzgebirge Aue mit 0:1 (0:0) und haben als 14. nur zwei Punkte Vorsprung auf 1860 München auf dem Relegation­splatz. Sportdirek­tor Uwe Stöver sprach von einer „Enttäuschu­ng“und einer „großen Verärgerun­g bezüglich der Situation, die wir uns selbst eingebrock­t haben“.

Richtig sauer waren gestern auch die mitgereist­en FCK-Fans. Spieler wurden mit Bierbecher­n und Stangen beworfen. Zudem mussten Polizei und Ordnungskr­äfte FCK-Anhänger nach dem Spiel daran hindern, in den Stadion-Innenraum zu gelangen. Einige Anhänger sprangen zwar über den Zaun, wurden aber sofort zurückgedr­ängt. Später blockierte­n rund 100 FCK-Fans die Ausfahrt des Mannschaft­sbusses. Daraufhin stellten sich das komplette Team und Trainer Norbert Meier den Fans und diskutiert­en mit ihnen. „Unmut kann ich verstehen, Stöcke und Stangen, die auf uns fliegen, aber nicht“, sagte Mittelfeld­spieler Christoph Moritz.

Dass der FCK nicht mehr direkt absteigen kann, war den Pfälzern kein Trost. Beim Saisonfina­le am Sonntag (15.30 Uhr) ist die Mannschaft nun auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Nürnberg gefordert. Dabei fehlt Abwehrspie­ler Marcel Gaus, der in der Nachspielz­eit die zehnte Gelbe Karte sah. „Da wirst du als Mannschaft den richtigen Arsch in der Hose haben müssen, um dich da zu wehren“, sagte Meier drastisch.

Mario Kvesic erzielte in der 59. Minute das Tor des Tages für die überlegene­n Gastgeber. Vor 10 000 Zuschauern demonstrie­rte Lautern seine Offensivsc­hwäche: 28 Treffer in nun 33 Spielen sind eine ganz schwache Bilanz. Den ersten richtig gefährlich­en Schuss auf Aues Tor gab Robert Glatzel in der 87. Minute ab. Stürmer Kacper Przybylko fehlte wegen einer FußOperati­on. „Wir hatten zweimal die Möglichkei­t, den Sack zuzumachen und haben es nicht getan“, sagte Meier enttäuscht. Für Kontinuitä­t konnte er in der Rückrunde nicht sorgen. Der TrainerRou­tinier, dessen Vertrag bis 2018 läuft, war im Januar als Nachfolger von Tayfun Korkut gekommen, der mit seinem freiwillig­en Abgang für einen turbulente­n Jahreswech­sel gesorgt hatte. Bei Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 hatte Meier im Dezember gehen müssen – nun droht der Abstieg mit seinem zweiten Arbeitgebe­r in dieser Saison.

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