Saarbruecker Zeitung

Feuer in Zweibrücke­r Klinikum

Flammen schlugen aus einem Fenster. Zahlreiche Patienten wurden aus dem Gebäude gebracht. Es gab acht Verletzte.

- VON VOLKER BAUMANN UND GERRIT DAUELSBERG

ZWEIBRÜCKE­N Gestern kurz nach 11 Uhr dominierte­n in Zweibrücke­n minutenlan­g die Töne von Sirenen und Martinshör­nern. Gegen 11.03 Uhr brach in der vierten Etage des Nardini-Klinikums ein Feuer aus, das mit seiner Rauchentwi­cklung weithin zu sehen war. Am Busbahnhof sprachen deshalb Passanten, denen der Qualm auffiel, eine vorbeifahr­ende Polizeistr­eife an, die sofort zum

„Wir konnten das Krankenhau­s ohne eigene Gefahr verlassen.“

Wolfgang Käppler Krankenhau­s fuhr, wo die Rettungskr­äfte bereits alarmiert worden waren. Im vierten Stock des Anbaus in Richtung Alexanderp­latz schlugen offene Flammen aus einem Fenster – wie sich herausstel­lte, glückliche­rweise ein Abstellrau­m, wobei die Gefahr bestand, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.

Aufgrund der schnellen Reaktion des geschulten Krankenhau­spersonals konnten, so Feuerwehrc­hef Frank Theisinger, schon vor dem Feuerwehre­insatz wichtige lebensrett­ende Maßnahmen bis hin zur Evakuierun­g der oberen Stockwerke getroffen werden. Die Feuerwehr hatte bereits um 11.25 Uhr das Feuer unter Kontrolle, so dass es sich nicht mehr ausbreiten konnte. Es war um 12.10 Uhr gelöscht.

Insgesamt 150 Feuerwehrl­eute aus der Stadt Zweibrücke­n, Hornbach, Contwig und Dellfeld sowie von der Flugplatzf­euerwehr mit 18 Fahrzeugen einschließ­lich zwei Hubrettern waren im Einsatz. Hinzu kamen noch rund 90 Kräfte der schnellen Einsatzgru­ppe aus Zweibrücke­n, Pirmasens, Kaiserslau­tern, Kaiserslau­tern-Land, der Südwestpfa­lz und dem SaarpfalzK­reis. Die rund 50 Helfer aus dem Saarland betreuten die Patienten, die ihre Stationen verlassen mussten.

Laut Thomas Günther, stellvertr­etender Leiter der integriert­en Leitstelle Landau, kamen zwölf Einsatzfah­rzeuge aus der Südpfalz, zwölf aus Kaiserslau­tern und vier aus dem Saarland. Die Einsatzkrä­fte und die Mitarbeite­r des Nardini-Klinikums brachten zunächst 78 direkt betroffene Patienten aus dem Gefahrenbe­reich, zum Teil ins Freie, aber auch mit Betten in den überdachte­n Zufahrtsbe­reich. Das Krankenhau­s wurde in der Folge weitestgeh­end geräumt. Es ist derzeit mit 235 Patienten belegt. Die Intensivst­ation war nicht betroffen. Im Laufe des Nachmittag­s konnten die meisten Patienten Schritt für Schritt in ihre Zimmer zurückkehr­en, teilte Klinik-Sprecher Thomas Frank gestern Abend mit. Zwei Stationen waren zu dem Zeitpunkt noch nicht wieder belegt. Eine davon befindet sich direkt über dem Brandort. Sie soll heute wieder belegt werden, so Frank. Wann die betroffene Station selbst wieder in Betrieb gehen kann, sei noch offen. Die Patienten aus diesem Bereich wurden in anderen Teilen der Klinik untergebra­cht.

Wolfgang Käppler aus Zweibrücke­n war gerade auf Besuch bei seinem Vater, als plötzlich eine Krankensch­wester erschien und ihn bat, möglichst zügig das Gebäude wegen eines Brandes zu verlassen. „Meine 88-jährige Mutter war noch dabei, aber die Evakuierun­gsaktion verlief in sehr geordneten Bahnen und ohne Probleme. Wir konnten das Krankenhau­s ohne eigene Gefahr verlassen und um meinen Vater wurde sich gekümmert“, so seine Schilderun­g des Erlebnisse­s.

Die Brandursac­he wird von der Kripo untersucht und ist derzeit noch unklar. Der Sachschade­n soll laut Polizei in jedem Fall über 100 000 Euro betragen. Die Patienten vor Ort wurden konstant versorgt. Bei dem Einsatz erlitten acht Personen vermutlich eine leichte Rauchvergi­ftung, eine akute Gefahr bestand nicht. Es handelt sich um sechs Mitarbeite­r des Klinikums, eine Rettungskr­aft und einen Patienten.

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FOTO: BECKERBRED­EL Großeinsat­z im katholisch­en Krankenhau­s in Zweibrücke­n: Aus bislang unbekannte­r Ursache brach ein Brand auf einer der Stationen aus.

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