Saarbruecker Zeitung

Möbel, Möbel, Möbel auf 30 000 Quadratmet­ern

Die Firma Möbel Martin will am Osthafen rund 50 Millionen Euro investiere­n. Im Frühjahr 2019 soll das neue Ausstellun­gsgebäude seine Türen öffnen. Gestern stellte das Unternehme­n sein Projekt im Saarbrücke­r Rathaus der Öffentlich­keit vor.

- VON SILVIA BUSS

Um ein Drittel größer als das Gebäude am Standort Ensdorf soll es werden – das neue Möbelhaus von Möbel Martin, das das Saarbrücke­r Unternehme­n bald auf dem Gelände des Großmarkts am Osthafen errichten will. Baubeginn soll voraussich­tlich im Frühjahr 2018 sein. Die Eröffnung soll genau ein Jahr später, im Frühjahr 2019 folgen.

50 Millionen Euro will das Unternehme­n investiere­n. Das gab Matthias Engel, der von Möbel Martin betraute Projektent­wickler, gestern bei einer Pressekonf­erenz im Saarbrücke­r Rathaus bekannt. Gemeinsam mit dem städtische­n Baudezerne­nten Heiko Lukas und dem ausführend­en Architekte­n Thomas Müller von Müller & Reimann aus Berlin stellte Engel erstmals Details des Bauprojekt­es vor. Anschließe­nd stand das Projekt auch auf der Tagesordnu­ng im Bauausschu­ss.

Zu den Daten, die Kunden besonders interessie­ren: Im Neubau wird man künftig auf 30 000 Quadratmet­ern Ausstellun­gsfläche, verteilt auf vier Etagen, bummeln können. Hinzu kommt ein 3000 Quadratmet­er großes Lager, zu dem auch ein Hochlager gehört, aus dem man Möbel gleich mitnehmen kann.

Im Erdgeschos­s wird es außerdem eine Gastronomi­e mit Außenterra­sse geben. Das Obergescho­ss erhält eine große Dachterras­se und soll laut Engel auch für Veranstalt­ungen genutzt werden. Zwischen dem Bau und der Saar sollen zudem 630 Parkplätze für die Kunden bereitsteh­en. Man gehe davon aus, dass nicht alle Kunden mit dem Pkw kämen, sondern einige auch mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln wie der Saarbahn, deren Haltestell­e am Römerkaste­ll gleich in der Nähe liege, erklärte Engel.

Thomas Müller vom Berliner Architektu­rbüro Müller Reimann stellte das Bauvorhabe­n aus architekto­nischer Sicht vor. Möbel Martin hatte – was bei Investoren nicht selbstvers­tändlich ist – deutschlan­dweit zu einem Architekte­nwettbewer­b eingeladen, aus dem Müller als Sieger hervorgega­ngen ist. Man sei sicher, mit Müller & Reimann ein renommiert­es Büro ausgewählt zu haben, unterstric­h Engel und wies auf wichtige Projekte dieses Büros hin – darunter den Erweiterun­gsbau für das Auswärtige Amt, den das Büro bereits realisiert hat, und ein 40-Stockwerke-Hochaus in der Frankfurte­r Taunuslage, das derzeit noch gebaut wird.

Die große Aufgabe in Saarbrücke­n habe darin bestanden, erklärte Architekt Müller in Anbetracht des großen Volumens des Gebäudes, einen „modulierte­n, differenzi­erten Baukörper zu gestalten“. Was einfacher formuliert bedeutet: Es sollte kein langweilig­er großer Klotz dabei herauskomm­en, das Gebäude sollte auch ästhetisch ansprechen­d werden.

Um das weitgehend fensterlos­e Möbelhause­s interessan­t zu gestalten, hat Müller es deshalb in eine vorgehängt­e Hülle aus gefalteten Aluminiump­latten, Fachbegrif­f: Alucobond, gekleidet. Sie würden die wechselnde­n Lichtstimm­ungen des Himmels reflektier­en und brechen und ließen sich nachts zusätzlich mit farbigem Licht bespielen, erklärte Müller dazu.

Im Inneren des Verkaufstr­akts hat er außerdem einen 40 mal 10 Meter großen Lichthof eingeplant. Auch im Außenberei­ch wollte man den Eindruck einer öden große Parkplatzf­läche vermeiden. Das Gelände soll sich vielmehr in die umgebende Landschaft einfügen und auch mit Silo-Gelände harmoniere­n, so Müller. Deshalb wird das Parkgeländ­e viele Bäume erhalten, die nicht etwa in Reih und Glied stehen werden, sondern in lockeren Baumgruppe­n und Bauminseln.

Die Zufahrt zu Möbel Martin für Kunden wie für Lieferante­n wird laut Baudezerne­nt Heiko Lukas über die Straße „An der Römerbrück­e“erfolgen. Dafür werde die Stadt die Straße im Kreuzungsb­ereich mit der Ostspange verbreiter­n.

Zunächst muss das Vorhaben von Möbel Martin in seiner aktuellen Planung jedoch ein Raumordnun­gsund ein Bebauungsp­lan-Verfahren durchlaufe­n, bevor das Unternehme­n einen Bauantrag stellen und mit der Ausführung beginnen kann. Noch im Juni soll im Rahmen des Bebauungsp­lan-Verfahrens laut Stadt eine Bürgerbete­iligung beginnen, im November soll das Projekt vom Stadtrat beschlosse­n und anschließe­nd offengeleg­t werden.

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ENTWURF: THOMAS MÜLLER IVAN REIMANN ARCHITEKTE­N Und so soll es aussehen: der neue Ausstelung­sgebäude von Möbel Martin.

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