„Der Blutdruck muss auf Anschlag sein“
Fußball-Saarlandligist Spvgg. Quierschied gelingt im Endspiel um Klassenverbleib ein 2:0-Heimsieg gegen FV Siersburg.
QUIERSCHIED Sie feierten, als hätten sie die Meisterschaft in der Fußball-Saarlandliga geholt. Denn damit hatte vor dem letzten Spieltag keiner mehr gerechnet. Kapitän Thorsten Büchel erklärte: „Wir sind unbeschreiblich froh, dass wir den Klassenverbleib in letzter Sekunde noch geschafft haben.“Die Erleichterung bei seiner Mannschaft und den Fans war riesengroß. Aufsteiger Spvgg. Quierschied ist „dankbar, dass es gereicht hat. Mit dieser Saison haben wir unser Lehrjahr hinter uns gebracht“, sagte der Vorsitzende Patric Schmidt. Knapp 600 Zuschauer sahen im entscheidenden Spiel gegen Schlusslicht FV Siersburg einen 2:0 (2:0)-Heimsieg. Schon ein Remis hätte dem Vorletzten Quierschied am Sonntag zum Ligaverbleib gereicht.
Dass es überhaupt noch zu einem Endspiel am letzten Spieltag um den Klassenverbleib kommen konnte, war dem geplatzten Verkauf des Saarlandliga-Spielrechts der DJK Bildstock an den 1. FC Saarbrücken zu verdanken (wir berichteten). Bildstock will nun aus finanziellen Gründen keine Saarlandliga-Mannschaft mehr melden. Deshalb bleibt der Tabellenvorletzte in der Liga. Quierschied und Siersburg, das einen Punkt weniger hatte, bekamen also die unverhoffte Chance – und die Quierschieder Mannschaft des scheidenden Trainers Lothar Pesch nutzte sie.
Nach zehn Minuten trat Lukas Mittermüller zu einem Eckball an. Florian Weber stieg hoch und brachte die Gastgeber per Kopfball-Tor in Führung. Im Anschluss standen die Quierschieder solide. Sie verlegten sich auf das Kontern. In der 39. Minute spielte Mittermüller den Ball flach durch die Abwehrreihen
Patric Schmidt der Gäste und bediente Mexhid Kadrija. Dieser ließ Torhüter Yannick Schuler aussteigen und schob zum 2:0 ein.
Spielerisch gehörte die zweite Halbzeit dem FV Siersburg. Die Quierschieder wirkten nun unsicher, blieben jedoch kämpferisch stark. Insbesondere Amon Gadell auf der „Sechser“-Position vor der Abwehr störte immer wieder den Spielaufbau des FV. Dennoch gab es zwei Momente, in denen der Quierschieder Anhang zittern musste. In der 51. Minute köpfte der Daniel Schmidt den Ball an die Latte. In der 80. Minute zog Frederic Britten aus 20 Metern ab – auch er setzte das Leder an die Latte. Quierschieds Schlussmann Benedikt Schmitt musste zudem mehrfach retten.
„In der zweiten Halbzeit sind wir etwas nervös geworden“, erklärte Gadell. Er ergänzte mit einem Schmunzeln: „Wir machen es halt gern spannend. Der Blutdruck muss immer auf Anschlag sein.“Quierschieds Vorsitzender Schmidt sagte: „Trotz einer durchwachsenen Saison haben wir es am Ende sportlich selbst geschafft. Hoffentlich spielen wir in der nächsten Runde eine andere Rolle in der Saarlandliga.“Kapitän Thorsten Büchel wagte einen optimistischen Blick nach vorne: „Wir freuen uns, nächstes Jahr noch in der Saarlandliga antreten zu dürfen. Jetzt wissen wir, was uns erwartet.“Für Trainer Pesch hatte der Spielführer lobende Worte: „Der Verein hat Lothar verpflichtet, um den Klassenverbleib zu schaffen. Das ist ihm hiermit gelungen. Er hat sein Ziel erreicht.“In der nächsten Spielzeit sitzt ein neuer Mann auf der Trainerbank. Pascal Bauer kommt vom Landesligisten Saar 05 Saarbrücken II. Sein Debüt in Quierschied feiert der 24-Jährige im Testspiel gegen Regionalligist 1. FC Saarbrücken am 25. Juni.
„Mit dieser Saison haben wir unser Lehrjahr
hinter uns gebracht.“