Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Ulrich Brenner, Michaela Heinze Peter Seringhaus

„Die Welt“(Berlin) bemängelt Lücken im SPD-Prgramment­wurf:

In der Steuerpoli­tik weiß die SPD nicht, mit welchem Angebot sie um die Stimmen der Bürger werben soll. Kanzlerkan­didat Martin Schulz war von Beginn an gegen jedwede Entlastung. Doch angesichts immer neuer Steuerreko­rde stellen sich mittlerwei­le manche Sozialdemo­kraten die Frage, ob sie nicht auch die Finanziers all dieser Wohltaten stärker als bisher in den Blick nehmen sollten. Die sprudelnde­n Staatseinn­ahmen setzen die SPD unter Druck. Doch der Eiertanz um die Steuerpoli­tik zeigt einmal mehr, wie schwer sich die Partei tut, den Bürgern etwas mehr von ihrem Geld zu lassen.

Die „Rhein-Zeitung“(Koblenz) kritisiert die SPD:

Die Parteiführ­ung um SPD-Chef Martin Schulz und Generalsek­retärin Katarina Barley hat bei der Präsentati­on eine wichtige Chance vertan. (. . .) Zu den beiden Kampftheme­n Rente und Steuern schweigen sich die Genossen in den entscheide­nden Punkten weiter aus. Sie überlassen damit der Union ein wichtiges Spielfeld und bieten der Kanzlerin Gelegenhei­t zum ersten Aufschlag. Wieder läuft die SPD Gefahr – wie im NRWWahlkam­pf beim Thema innere Sicherheit – nur reagieren zu können, statt das Angriffssp­iel zu dominieren. Doch der entscheide­nde Fehler bestand darin, dass Martin Schulz zum Programm schwieg.

Die „Heilbronne­r Stimme“ist Entsetzt über Vertuschun­gs-Vorwürfe im Fall Amri:

So ungeheuerl­ich die Verdachtsm­omente sind, so ungeheuerl­ich wie unerträgli­ch ist allein die Tatsache, dass polizeilic­he Dokumente durch Staatsdien­er gefälscht worden sind. Die Enthüllung­en von Berlin, die nun peu à peu an die Öffentlich­keit gelangen, untergrabe­n das Vertrauen in Staatsorga­ne. Sie (. . .) haben das Zeug zu einer Staatsaffä­re und sind schon jetzt ein beispiello­ser Skandal. (…) Dass der Berliner Innensenat­or gegen das eigene LKA ermitteln lässt, gibt ein kleines Stück Vertrauen in den Staat zurück.

Der „Mannheimer Morgen“fordert eine intensive Aufarbeitu­ng:

Umso wichtiger ist es, dass bei der jetzigen Aufarbeitu­ng nicht wieder Ermittler und Ausschüsse auf Landeseben­e isoliert vor sich hinwurstel­n. Vielmehr ist zu klären: Wie müssen die Sicherheit­sstrukture­n insgesamt – und damit auf Landes- und auf Bundeseben­e – verbessert werden, dass sich ein Fall Amri nicht wiederholt? Mit dieser Frage wird sich auch der Bundestag beschäftig­en müssen.

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