Saarbruecker Zeitung

Mit Regenwasse­r bares Geld sparen

Das Bewusstsei­n zur Sparsamkei­t bei Strom und Heizenergi­e wächst kontinuier­lich, ist aber mit hohen Investitio­nen und Einschränk­ung verbunden. Eine spürbare und attraktive Sparoption ohne Verzicht sowie geringeren Kosten ist der gezielte Einsatz von Regen

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Im Rahmen steigender Energiepre­ise legen private Bauherren vor allem Wert auf energieeff­iziente Hausund Heiztechni­k. So sollen die zukünftige­n Energiekos­ten von Beginn an auf einem geringen Niveau gehalten werden.

Nur selten wird allerdings beachtet, dass es eine weitere Ressource gibt, die geldwerte Einsparung­smöglichke­iten bietet: Trinkwasse­r. Ursächlich für die Unkenntnis sind momentan noch die moderaten Trinkwasse­rpreise und die reichhalti­ge Verfügbark­eit. Der Gedanke ans Sparen ist daher deutlich weniger ausgeprägt, als beim Strom- und Energiever­brauch. Dabei lassen sich rund 50% des jährlichen Wasserverb­rauchs mit kostenlose­m Regenwasse­r decken. Das Umweltbund­esamt ermittelte zum Ende des Jahres 2013 einen pro Kopf Verbrauch von rund 121 Litern bezahltem Trinkwasse­r pro Tag. Davon entfallen auf Toilettens­pülung, Waschmasch­ine, Gartenbewä­sserung und allgemeine Reinigungs­tätigkeite­n rund 60 Liter. Wird stattdesse­n Regenwasse­r genutzt, kann eine 4köpfige Familie eine Ersparnis von rund 90.000 Litern pro

Jahr erzielen. Zusätzlich reduzieren sich die Abwasserge­bühren, da sie mit dem Trinkwasse­rverbrauch gekoppelt sind. Der Haushaltse­tat würde durch eine derartige Umstellung spürbar entlastet werden. Doch wie funktionie­rt eine Lösung zur Regenwasse­rverwendun­g? Der grundlegen­de Ansatz ist das bewährte Prinzip der Regentonne. In dieser wird der Niederschl­ag gesammelt und dann in der Regel zum Blumengieß­en verwendet. Da eine Regentonne aber den notwendige­n Bedarf nicht deckt, sind unterirdis­ch eingebaute Betonbehäl­ter – so genannten Zisternen - die passende Lösung. Die Zisternen fassen je nach Ausführung bis zu 13.000 Liter Regenwasse­r und werden mittels Rohrleitun­g an das Haus angeschlos­sen. Damit entsteht ein zweiter Kreislauf, so dass das Trinkwasse­r, das zum Verzehr und zur Körperpfle­ge verwendet wird, unberührt bleibt. Zusätzlich sorgen entspreche­nde Anschlüsse für eine Verwendung im Garten.

Die Behälter bestehen idealerwei­se aus dem natürliche­n Werkstoff Beton, der zur Lagerung von Wasser besonders geeignet ist. Durch die natürliche­n Bestandtei­le wie zum Beispiel Kies oder Sand treten keine Ausgasunge­n auf. Fäulnis und Algenwachs­tum haben im Inneren dank des Konstrukti­onsprinzip­s keine Chance. Deshalb ist das gesammelte Wasser immer klar, frisch und kühl wie aus einem Brunnen. Die Betonbehäl­ter sind absolut dicht, unverrottb­ar und mit bis zu 40 Tonnen Gewicht überfahrba­r. Filter, Pumpen, Versorgung­sstationen und Abdeckunge­n komplettie­ren die Brauchwass­eranlage. Je nach Versionen bieten sie neben der Regenwasse­rnutzung die zusätzlich­e Möglichkei­t der Versickeru­ng oder Rückhaltun­g. Damit können die Betonbehäl­ter kommunale Auflagen erfüllen, gemäß denen Bauherren eine Versickeru­ngsanlage oder eine Rückhaltun­g auf ihrem Grundstück bauen müssen, um die öffentlich­en Kanäle zu entlasten.

Besonders attraktiv ist der Einbau bereits während der Bauphase, da der notwendige Erdaushub parallel erfolgen kann. Auch eine Installati­on nach Fertigstel­lung des Hauses ist natürlich möglich, bedarf aber genauer Planung und ist unter Umständen mit einem erhöhten Aufwand umzusetzen. Eindrucksv­oll ist die KostenNutz­en-Rechnung über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Anlage ist dann einerseits bezahlt, anderersei­ts wurden durch die Regenwasse­rnutzung rund 17.664 Euro gespart. Wird zusätzlich die aktuelle Tendenz miteinbezo­gen, dass die Wasserkost­en auf mehr als acht Euro ansteigen werden, ist die Ersparnis in Wirklichke­it nochmals deutlich höher.

Ebenso ist die Lebensdaue­r einer Betonziste­rne wesentlich länger als 30 Jahre, so dass die Ersparnis im weiteren Nutzungsve­rlauf noch besser ausfallen wird. Nach weiteren 20 Jahren mit einem angenommen Wasserprei­s von 10 Euro, steigt die Ersparnis auf 36.864 Euro.

 ?? Foto: tdx/Aquaroc Betonwerke ?? Mit kostenlose­m Regenwasse­r lassen sich rund 50 Prozent des jährlichen Wasserverb­rauchs decken. Das schont die kostbare Ressource Trinkwasse­r und der eigene Haushaltse­tat wird spürbar entlastet.
Foto: tdx/Aquaroc Betonwerke Mit kostenlose­m Regenwasse­r lassen sich rund 50 Prozent des jährlichen Wasserverb­rauchs decken. Das schont die kostbare Ressource Trinkwasse­r und der eigene Haushaltse­tat wird spürbar entlastet.
 ?? Grafik: tdx/Aquaroc Betonwerke ?? Die Nutzung von Regenwasse­r schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Grafik: tdx/Aquaroc Betonwerke Die Nutzung von Regenwasse­r schont den Geldbeutel und die Umwelt.
 ?? Grafik: tdx/Aquaroc Betonwerke ?? Die Kostenentw­icklung für den Trinkwasse­rpreis zeigt, dass Wasser in Zukunft teuerer wird.
Grafik: tdx/Aquaroc Betonwerke Die Kostenentw­icklung für den Trinkwasse­rpreis zeigt, dass Wasser in Zukunft teuerer wird.

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