Saarbruecker Zeitung

Sparkasse macht Filialen dicht

Die Sparkasse Saarbrücke­n zieht sich aus der Fläche zurück. Sieben Standorte schließen, fünf werden zu SB-Centern umgewandel­t.

- VON JOACHIM WOLLSCHLÄG­ER

SAARBRÜCKE­N Die Sparkasse Saarbrücke­n zieht sich aus der Fläche zurück. Von den bisher noch 69 Filialen werden sieben bis zum September geschlosse­n werden. Das teilte die Sparkasse mit. Fünf sollen zu Selbstbedi­enungs-Filialen mit Geldautoma­t, Kontoauszu­gsdrucker und Überweisun­gs-Terminal umgebaut werden. Außerdem werden 14 Filialen eingeschrä­nkte Öffnungsze­iten erhalten. Der Kahlschlag bei den Filialen hat zwei Gründe: Einerseits der Spardruck, den der anhaltende Niedrigzin­s sämtlichen Sparkassen auferlegt. Anderersei­ts aber auch das veränderte Kundenverh­alten. Ein Großteil der Kunden erledigt seine Bankgeschä­fte nur noch online und besucht kaum noch eine Filiale. „An zahlreiche­n Standorten haben Sie kaum noch Kundenverk­ehr“, sagt Sparkassen-Vorstandsc­hef Werner Sander. „Wir halten teilweise Leerkapazi­täten vor“, bilanziert er. „Mitarbeite­r und Räume werden kaum noch von den Kunden in Anspruch genommen.“Die nun anvisierte­n Streichung­en hält er für eine „aus unserer Sicht behutsame und vertretbar­e Veränderun­g“. Vor allem, weil auch Standorte betroffen seien, die unweit anderer Filialen gelegen sind. Und Uwe Kuntz, als Ssellvertr­etender Vorstandsc­hef für das Privatkund­engeschäft zuständig, betont: „Wir werden auch weiterhin die Sparkasse mit dem größten Filialnetz sein.“Im Rahmen der Neuordnung würden dann auch Kleinst-Filialen, wie es sie in Völklingen gab, wegfallen. „Standorte mit weniger als vier Mitarbeite­rn halten wir in unserem Konzept nicht für vertretbar“, sagt Sander. Die Bank will die Beratung trotz der Streichung­en aufrechter­halten, teilweise sogar ausbauen. In größeren Filialen soll die Beratung gebündelt werden, einige Geschäftsf­elder sollen nur noch zentral betreut werden. So wird es künftig sechs Immobilien­center geben, vier in Saarbrücke­n, je eines in Völklingen und Heusweiler, die auf Fragen rund um Kauf oder Bau von Immobilien spezialisi­ert sind. Die ersten Schließung­en stehen im Juli an: Dann werden die Filialen in Luisenthal und auf der Röchlinghö­he geschlosse­n. Die übrigen Standorte sollen zum 1. September geschlosse­n werden. Von den Schließung­en sind 25

„Standorte mit weniger als vier Mitarbeite­rn halten wir in unserem Konzept nicht für vertretbar.“

Werner Sander Vorstandsc­hef der Sparkasse

Mitarbeite­r betroffen, diese sollen künftig an anderen Stellen in der Sparkasse eingesetzt werden. Entlassung­en werde es nicht geben, sagt Werner Sander, stattdesse­n würden altersbedi­ngt innerhalb

der nächsten Jahre sowieso zahlreiche Mitarbeite­r ausscheide­n.

Die betroffene­n Filialen stehen auch unter www.saarbrueck­er-zeitung.de/ sparkasse-sb

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FOTO: KERKRATH Die Sparkasse Saarbrücke­n will Filialen schließen, die Beratung aber aufrechter­halten.

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