Nils Knudsen und der Charme von Polaroid
SULZBACH Nis Knudsen muss ein sehr feines Auge haben. Der Künstler aus Hamburg, der im letzten Jahr den 1. Preis des Nachwuchswettbewerbs „Junge Kunst in der Aual“des Kunstvereins Sulzbach gewonnen hat, zeigt noch bis Sonntag in der Sulzbacher Aula seine Werke. Seine Arbeiten sind klein, sehr reduziert und im ersten Moment auch recht unspektakulär. Denn Nis Knudsen arbeitet mit reduzierten Farbflächen, die in Rechteckformen aneinanderstoßen, teilweise in sehr kleinem Maßstab.
Erst wenn man sich diese kleinen Werke genau anschaut, erkennt man, dass es sich bei diesen Arbeiten nicht um Malerei oder Zeichnungen handelt, sondern dass Nis Knudsen hier PolaroidFotografien ausstellt. Die Motive der Polaroid-Fotos sind nie ganz zu sehen, denn sie sind hochwertig gerahmt und zeigen nur Ausschnitte der eigentlichen Fotos. Und auf diesen Fotos hat der Künstler, Absolvent der Muthesius Kunsthochschule Kiel, mit geübten Auge Flächen gefunden und fotografiert, die in Rechteckform an andere Flächen anstoßen.
Diese Flächen mögen Fassaden, Architekturen, Bodenbeläge, Häuservorsprünge oder Treppenabsätze sein – so genau lässt sich das nicht erkennen, Maßstab und Ausschnitt der Fotos verfremden die Motive. Auf jeden Fall aber variieren die Größen der RechteckFlächen und deren Farben.
Von diesen miniaturartigen Ausschnitten der Polaroidfotos lässt sich Nis Knudsen dann zu seinen ebenfalls recht kleinformatigen Gemälden inspirieren, die in der Ausstellung ebenfalls gezeigt werden, die aber in der Minderheit bleiben. Insgesamt ergibt dies eine sehr reduzierte, leise, aber auch sehr klare Ausstellung, die mit dem Effekten der Polaroid-Fotos zu überzeugen versteht. ............................................. Ausstellung