Saarbruecker Zeitung

Die SVE ist mit den Gedanken schon in Unterhachi­ng

Trainer Michael Wiesinger schonte im Saarlandpo­kal neun Stammkräft­e. Trotzdem machte die SV Elversberg das Finale nach einem 0:3 noch spannend.

- VON HEIKO LEHMANN

HOMBURG Richtige Enttäuschu­ng sieht normalerwe­ise anders aus. Im Homburger Waldstadio­n gab es gestern keine auf dem Boden zusammenge­sackten Spieler, keine hängenden Köpfe und schon gar keine Tränen. Die SV Elversberg nahm die 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücke­n im Finale des Saarlandpo­kals eher gelassen hin. Obwohl es ein richtig gutes und bis zur letzten Minute spannendes Spiel war.

„Natürlich ist es ärgerlich, wenn du ein Spiel verlierst, aber unsere Vorbereitu­ng auf die Relegation fängt genau jetzt an. Diese Spiele sind mir wichtiger als der Pokal“, sagte ein trotz der Niederlage entspannte­r SVE-Trainer Michael Wiesinger. Roland Seitz, Sportdirek­tor des Regionalli­ga-Meisters, regte sich über den nicht gegebenen Handelfmet­er auf – und über die Ansetzung dieses Pokalfinal­es durch den Saarländis­chen Fußballver­band (SFV ).

Zur Erinnerung: Der SFV wich trotz der Bitte von FCS und SVE nicht von dem Termin ab, um eine Fernseh-Übertragun­g aller Länderpoka­l-Endspiele in einer LiveKonfer­enz der ARD zu ermögliche­n. Nur: Das Endspiel aus dem Saarland war im „Ersten“lange nicht zu sehen. Da gestern in Homburg der Strom ausfiel, konnte die ARD erst in der zweiten Halbzeit das Spiel zeitweise übertragen.

Ein Elversberg­er Gewinner war gestern Oliver Hinkelmann. Für den Außenverte­idiger war es der erste Einsatz für die SVE. Wiesinger belohnte den 23-jährigen Ersatzspie­ler für seine starke Einstellun­g in den Trainingse­inheiten. „Das ist eine ganz tolle Geste des Trainers, und ich habe mich schon bedankt. Wir haben zwar verloren, aber jetzt schlagen wir die Hachinger“, sagte Hinkelmann. Wieviel Bedeutung diese Spiele für Elversberg haben, war an der Aufstellun­g von Trainer Michael Wiesinger deutlich abzulesen. Drei Tage vor dem ersten Relegation­sspiel am Sonntag bei der Spvgg Unterhachi­ng (14 Uhr) schonte Wiesinger mit Merveille Biankadi, Leandro Grech, Florian Bichler, Thomas Birk, Marco KehlGomez, Jan Washausen, Julius Perstaller, Daniel Batz und Simon Handle gleich neun Stammkräft­e, wechselte mit Lucas Bidot sogar einen A-Jugendspie­ler ein. Die SVE stellte den FCS allerdings auch mit der Rumpfelf vor große Probleme. Trotz eines 0:3-Rückstande­s kämpfte sie sich zurück und hatte Riesenchan­cen zum Ausgleich. Hätte Elversberg gewonnen, wäre Außenverte­idiger Lukas Kohler mit fünf Titeln der Rekordgewi­nner des Wettbewerb­s gewesen. „Für mich zählen nur die beiden Spiele gegen Unterhachi­ng“, sagte Kohler. Während der FCS den Pokal in Empfang nahm, waren die SVE-Spieler längst unter der Dusche und mit den Gedanken schon in Unterhachi­ng.

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FOTO: WIECK Simon Handle und seine Kollegen waren nur kurz enttäuscht.

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