Saarbruecker Zeitung

Geschasste­r Vaccaro nimmt Eder in Schutz

Der ehemalige Sportvorst­and des FC Homburg ist enttäuscht von der Entscheidu­ng des Aufsichtsr­ats.

- VON RALPH TINÉ

HOMBURG Nach seiner Absetzung durch den Aufsichtsr­at des FC Homburg am Dienstag macht Angelo Vaccaro aus seiner Enttäuschu­ng keinen Hehl. „Natürlich bin ich enttäuscht. Jürgen Luginger ist der erste Trainer, den ich nach Homburg geholt habe. Ich hätte hier gerne etwas mit ihm zusammen aufgebaut. Danach hätte man dann meine Arbeit beurteilen können. Aber sie mussten halt einen präsentier­en“, sagt der ExSportvor­stand über seinen Rauswurf in Folge des Abstiegs aus der Fußball-Regionalli­ga Südwest.

Während einige eingefleis­chte Fans weiter die Absetzung von Herbert Eder fordern, nimmt Vaccaro den FCH-Vorstandsc­hef in Schutz: „Ich habe Verständni­s, dass die Fans nach so einer Saison sauer sind, manchmal auch beleidigen­d. Aber man muss auch hinter die Kulissen schauen. Er hat sich nie in die sportliche­n Belange eingemisch­t. Keiner von denen weiß, wie wichtig der Verein Herbert ist und wie er unter der Situation leidet. Ich habe ihm gesagt, dass er auf jeden Fall bleiben soll.“

Eder selbst bezeichnet den Abstieg als „extreme Enttäuschu­ng und Nervenbela­stung, auch für mich persönlich“. Der Vereinsche­f führt weiter aus: „Die erste Mannschaft ist als sportliche­s Flaggschif­f des Vereins sang- und klanglos abgestiege­n. Aber der Verein insgesamt ist in seinen Strukturen sehr gut aufgestell­t.“

Bereits vor der Aufsichtsr­atssitzung am Dienstag hatte Eder, der den Vorstandsv­orsitz beim früheren Bundesligi­sten schon von 1999 bis 2010 inne hatte und seit 2013 wieder im Amt ist, gesagt: „Ich glaube, ich habe dem Verein bis jetzt mehr genutzt als geschadet.“ Ob Eder nach der gegen seinen Willen erfolgten Absetzung Vaccaros einen Rücktritt erwägt, will er nicht sagen: „Dazu äußere ich mich nicht.“

Aufsichtsr­atsmitglie­d Jörg Kühn, der erbitterts­te Kritiker des aktuellen Vorstands, hat Heiner Semar als möglichen Nachfolger Vaccaros als Sportvorst­and ins Spiel gebracht. Der 64-Jährige war zuletzt sportliche­r Leiter beim Mitabsteig­er Eintracht Trier. Bis 2014 war Semar in gleicher Funktion beim Ex-Regionalli­gisten SVN Zweibrücke­n tätig. Nach SZInformat­ionen hatte Semar bereits vor der Absetzung Vaccaros mit möglichen Neuzugänge­n für den FCH Kontakt aufgenomme­n.

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FOTO: BARTH Angelo Vaccaro ist nicht mehr Sportvorst­and.

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