Saarbruecker Zeitung

Das heuchleris­che Spiel ist hoffentlic­h vorbei

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Nun also General Motors. Die Liste der Autobauer, die sich Abgas-Betrugsvor­würfen ausgesetzt sehen, wird immer länger. Doch ob das kriminelle Vorgehen von VW eine Masche der Autoindust­rie war, ist offen. Nur im Fall VW ist klar, dass eine Software entwickelt wurde, um ausschließ­lich auf dem Prüfstand die Abgas-Werte zu erfüllen. Die anderen beschuldig­ten Hersteller scheinen sich in einer Grauzone zu bewegen. Entscheide­nd ist, wie die sogenannte­n Abschaltei­nrichtunge­n zu bewerten sind. Verhindern sie nur Motorschäd­en, oder schränken sie die Abgasreini­gung beim Fahren massiv ein? Hier spielten Politik und Autobranch­e über Jahre ein heuchleris­ches Spiel. Die Industrie legte die vermeintli­chen Spielräume der Verordnung­en weit aus, und die Behörden schauten weg. Hauptsache, auf dem Prüfstand stimmte alles. Das wird sich zum Glück bald ändern. Tests auf der Straße werden Vorschrift. Auch muss die Wirkung von Abschaltsy­stemen offengeleg­t werden. Ob GM, Fiat Chrysler, PSA oder Daimler schuldig gesprochen werden, verliert an Bedeutung. Das Wichtigste ist, dass die Grenzwerte künftig wirklich eingehalte­n werden – ohne Wenn und Aber. Das Test-Theater muss ein Ende haben.

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