Die Schüler haben die große Wahl
SERIE AUSBILDUNG 2017 Nach der Schule ist vor dem Job. Dahin führen viele Wege: über 300 berufliche Ausbildungen und – allein an der Saar-Uni – fast 100 Studiengänge.
SAARBRÜCKEN Die Schule ist in wenigen Wochen geschafft. Die Zeugnisse für Hauptschul- und Realschulabschluss, für Fachabitur und allgemeine Hochschulreife werden bald überreicht. Was danach kommen soll, wissen viele noch nicht. Manch einer hat zwar noch ein Jahr Schule vor sich, macht sich aber schon Gedanken über die Zukunft. Die SZ gibt einen Überblick über die Möglichkeiten: Studium: Alleine beim Studium herrscht schon große Vielfalt. Neben der Universität des Saarlandes, die 98 Studiengänge anbietet, die mit Bachelor oder Staatsprüfung (beispielsweise Lehramt) abschließen, gibt es fünf weitere Hochschulen: die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), die Hochschule für Musik, die Hochschule der Bildenden Künste (HBK), die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) und die Fachhochschule für Verwaltung. Insgesamt sind an diesen sechs Hochschulen derzeit gut 30 000 Studenten eingeschrieben. Doch wie findet man den passenden Studiengang?
Friederike Meyer zu Tittingdorf, Pressesprecherin der Universität, empfiehlt die zentrale Studienberatung: „Dort können alle Interessierten einen persönlichen Termin vereinbaren, um sich individuell beraten zu lassen.“Darüber hinaus gebe es mit dem Tag der offenen Tür am 24. Juni und dem Schnupperstudium weitere Möglichkeiten. Auch die HTW bietet ein Schnupperstudium an. Dabei können Schüler Vorlesungen besuchen und erste Einblicke ins Studium bekommen. Die HBK bietet zweimal im Jahr Informationstage an, den nächsten am 22. November. Die DFH nimmt am DeutschFranzösischen Forum (10. und 11. November) in Straßburg teil. Dort werden die bi- und trinationalen Studiengänge vorgestellt.
Duales Studium: Im Saarland gibt es mit der Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der Akademie der Saarwirtschaft Berufsakademie (ASW ) zwei Möglichkeiten für duales Studieren. Bei der ASW wechselt sich die Praxis in den Unternehmen mit Theorieblöcken ab. Andreas Metz, Geschäftsführer der
ASW, erklärt die Vorteile dieser Form des Studiums so: „Man erhält eine Vergütung vom Ausbildungsunternehmen und der Betrieb bezahlt die Studiengebühren. Wir haben außerdem eine hohe Übernahmequote durch die Betriebe, da diese gezielt in die jungen Menschen investieren.“Die Akademie bietet vier Studiengänge an und kooperiert mit 200 Ausbildungsbetrieben im Saarland.
Die DHfPG, die neben Saarbrücken neun weitere Standorte in Deutschland und je einen in Österreich und der Schweiz hat, bietet ein Fernstudium an. Das bedeutet, die Studenten bringen sich die Theorie in Betreuung durch Fernlehrer und den sogenannten Online-Campus zu Hause bei und vertiefen die Kenntnisse in Präsenzphasen an den Standorten. Die Praxis erlernen sie in den Ausbildungsbetrieben. Von denen hat die DHfPG länderübergreifend fast 4000 Firmen in ihrer Datenbank.
Ausbildung: Die Ausbildung ist der klassische Weg für Berufe im Handwerk, der Industrie und dem Handel. Mehr als 300 Ausbildungsberufe stehen zur Auswahl. Aber immer weniger junge Menschen entscheiden sich für diese Variante. Während es früher einen Überschuss an Interessenten gab, bleiben heute auch Stellen unbesetzt. „Viele denken, gute Gehälter gibt es nur mit akademischer Bildung. Aber auch Fachkräfte in Industrie und Handel werden gut bezahlt“, erklärt Michael Meter, Teamleiter Ausbildung bei der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes.
Er sieht sich momentan mit immer mehr Studienabbrechern konfrontiert, die dann doch eine Ausbildung beginnen. Meter empfiehlt nach dem Schulabschluss die Berufsberatung der Agentur für Arbeit: „Dort werden Neigungen und Interessen herausgearbeitet. Diese zeigen dann wiederum, für welchen Beruf und welchen Weg sich die Person eignet.“Meter sieht die Ausbildung für alle Berufseinsteiger als solide Basis an, auf der aufgebaut werden kann. „Danach kann man ja immer noch studieren“, sagt er.