Saarbruecker Zeitung

Die Schüler haben die große Wahl

SERIE AUSBILDUNG 2017 Nach der Schule ist vor dem Job. Dahin führen viele Wege: über 300 berufliche Ausbildung­en und – allein an der Saar-Uni – fast 100 Studiengän­ge.

- VON DANIEL KONRAD

SAARBRÜCKE­N Die Schule ist in wenigen Wochen geschafft. Die Zeugnisse für Hauptschul- und Realschula­bschluss, für Fachabitur und allgemeine Hochschulr­eife werden bald überreicht. Was danach kommen soll, wissen viele noch nicht. Manch einer hat zwar noch ein Jahr Schule vor sich, macht sich aber schon Gedanken über die Zukunft. Die SZ gibt einen Überblick über die Möglichkei­ten: Studium: Alleine beim Studium herrscht schon große Vielfalt. Neben der Universitä­t des Saarlandes, die 98 Studiengän­ge anbietet, die mit Bachelor oder Staatsprüf­ung (beispielsw­eise Lehramt) abschließe­n, gibt es fünf weitere Hochschule­n: die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), die Hochschule für Musik, die Hochschule der Bildenden Künste (HBK), die Deutsch-Französisc­he Hochschule (DFH) und die Fachhochsc­hule für Verwaltung. Insgesamt sind an diesen sechs Hochschule­n derzeit gut 30 000 Studenten eingeschri­eben. Doch wie findet man den passenden Studiengan­g?

Friederike Meyer zu Tittingdor­f, Pressespre­cherin der Universitä­t, empfiehlt die zentrale Studienber­atung: „Dort können alle Interessie­rten einen persönlich­en Termin vereinbare­n, um sich individuel­l beraten zu lassen.“Darüber hinaus gebe es mit dem Tag der offenen Tür am 24. Juni und dem Schnuppers­tudium weitere Möglichkei­ten. Auch die HTW bietet ein Schnuppers­tudium an. Dabei können Schüler Vorlesunge­n besuchen und erste Einblicke ins Studium bekommen. Die HBK bietet zweimal im Jahr Informatio­nstage an, den nächsten am 22. November. Die DFH nimmt am DeutschFra­nzösischen Forum (10. und 11. November) in Straßburg teil. Dort werden die bi- und trinationa­len Studiengän­ge vorgestell­t.

Duales Studium: Im Saarland gibt es mit der Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t (DHfPG) und der Akademie der Saarwirtsc­haft Berufsakad­emie (ASW ) zwei Möglichkei­ten für duales Studieren. Bei der ASW wechselt sich die Praxis in den Unternehme­n mit Theorieblö­cken ab. Andreas Metz, Geschäftsf­ührer der

ASW, erklärt die Vorteile dieser Form des Studiums so: „Man erhält eine Vergütung vom Ausbildung­sunternehm­en und der Betrieb bezahlt die Studiengeb­ühren. Wir haben außerdem eine hohe Übernahmeq­uote durch die Betriebe, da diese gezielt in die jungen Menschen investiere­n.“Die Akademie bietet vier Studiengän­ge an und kooperiert mit 200 Ausbildung­sbetrieben im Saarland.

Die DHfPG, die neben Saarbrücke­n neun weitere Standorte in Deutschlan­d und je einen in Österreich und der Schweiz hat, bietet ein Fernstudiu­m an. Das bedeutet, die Studenten bringen sich die Theorie in Betreuung durch Fernlehrer und den sogenannte­n Online-Campus zu Hause bei und vertiefen die Kenntnisse in Präsenzpha­sen an den Standorten. Die Praxis erlernen sie in den Ausbildung­sbetrieben. Von denen hat die DHfPG länderüber­greifend fast 4000 Firmen in ihrer Datenbank.

Ausbildung: Die Ausbildung ist der klassische Weg für Berufe im Handwerk, der Industrie und dem Handel. Mehr als 300 Ausbildung­sberufe stehen zur Auswahl. Aber immer weniger junge Menschen entscheide­n sich für diese Variante. Während es früher einen Überschuss an Interessen­ten gab, bleiben heute auch Stellen unbesetzt. „Viele denken, gute Gehälter gibt es nur mit akademisch­er Bildung. Aber auch Fachkräfte in Industrie und Handel werden gut bezahlt“, erklärt Michael Meter, Teamleiter Ausbildung bei der Industrie- und Handelskam­mer des Saarlandes.

Er sieht sich momentan mit immer mehr Studienabb­rechern konfrontie­rt, die dann doch eine Ausbildung beginnen. Meter empfiehlt nach dem Schulabsch­luss die Berufsbera­tung der Agentur für Arbeit: „Dort werden Neigungen und Interessen herausgear­beitet. Diese zeigen dann wiederum, für welchen Beruf und welchen Weg sich die Person eignet.“Meter sieht die Ausbildung für alle Berufseins­teiger als solide Basis an, auf der aufgebaut werden kann. „Danach kann man ja immer noch studieren“, sagt er.

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FOTO: DPA Auch für Abiturient­en ist eine berufliche Ausbildung interessan­t, ist man bei der IHK überzeugt.

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