Saarbruecker Zeitung

Nicu schwärmt von der Unterhachi­nger Klasse

Der frühere Elversberg­er trifft in der Aufstiegs-Relegation zur 3. Liga auf seinen Ex-Club. In Bayern blühte der 34-Jährige noch einmal richtig auf.

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UNTERHACHI­NG (leh) Zur Winterpaus­e lag die Spielverei­nigung Unterhachi­ng in der Regionalli­ga Bayern 16 Punkte vor dem ersten Verfolger und wurde am Ende mit 20 Zählern Vorsprung Meister – souveräner als die vier anderen Regionalli­ga-Meister. Die SV Elversberg trifft demach am Sonntag in Unterhachi­ng (14 Uhr) im ersten Relegation­sspiel um den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga nicht auf Laufkundsc­haft.

„Wir sind alle extrem heiß. Die Mannschaft, der Verein und im Prinzip die ganze Region will den Aufstieg. Das ist seit Monaten unser einziges Ziel“, sagt Maximilian Nicu. Der 34-Jährige wechselte Ende August 2015 während der Saison von der SV Elversberg zur Spvgg Unterhachi­ng. „Das ist meine Heimat. Dort habe ich nach meiner Karriere auch die Möglichkei­t, weiter im Verein zu arbeiten. Deshalb habe ich mich damals für diesen Schritt entschiede­n“, erklärt Nicu, der im Spätherbst seiner Karriere noch einmal voll durchstart­ete.

In Unterhachi­ng spielt der bundesliga-erfahrene Profi in der Innenverte­idigung – und wird das auch gegen die SVE tun. Zum ersten Mal übrigens in seiner Karriere. „Ich habe im Training aushilfswe­ise mal Innenverte­idiger gespielt. Danach haben wir es dann in einem Testspiel versucht, und danach war ich gesetzt“, schildert der Deutsch-Rumäne seine ersten Schritte als Abwehrspie­ler.

Viel Erfahrung, einen starken, linken Fuß und viel Übersicht – Nicu hat in Unterhachi­ng eine ähnliche Entwicklun­g genommen wie der 36-jährige Leandro Grech in Elversberg, der ebenfalls vom Mittelfeld in die Innenverte­idigung wechselte. „Mir macht das da hinten echt Spaß. Man hat das ganze Spielfeld vor sich, und die Laufwege sind deutlich kürzer als noch im Mittelfeld“, sagt Nicu mit einem Augenzwink­ern.

Was der Elversberg­er Co-Trainer Stefan Reisinger für Cheftraine­r Michael Wiesinger ist, ist Nicu für Hachings Trainer Claus Schromm – nämlich ein Informant, wenn es um den Gegner geht. Reisinger war bis zum Jahresanfa­ng im Trainersta­b der Spvgg, Nicu spielte sieben Monate in Elversberg. „Ich kenne noch viele Spieler der SVE und auch die beiden Trainer. Natürlich habe ich unseren Trainer unterstütz­t. Aber ich denke, dass beide Mannschaft­en bestens informiert sind und dass es auf diesem Gebiet keine Vorteile für einen gibt“, sagt Nicu.

Die SVE hat in der abgelaufen­en Saison in 36 Spielen 22 Gegentore kassiert, die Hachinger 23 Gegentore in 34 Spielen. In der Offensive sind die Kräfteverh­ältnisse deutlicher. Elversberg hat 62 Tore geschossen und Unterhachi­ng 95. „Wir treten extrem geschlosse­n auf, das ist eine unserer Stärken. Zudem haben wir in allen Mannschaft­steilen eine deutliche individuel­le Klasse, die uns auszeichne­t“, meint Nicu. In der Offensive sind Stürmer und Liga-Torschütze­nkönig Stephan Hain (32 Tore in 28 Spielen) und Mittelfeld­spieler Sascha Bigalke (19 Tore in 34 Spielen) spielentsc­heidende Figuren. Beide haben zusammen fast so viele Tore wie die komplette Elversberg­er Mannschaft. „Wir haben viele Mittelfeld­spieler mit sechs oder sieben Saisontore­n, es sind nicht nur die beiden ganz vorne. Wir sind generell in der Offensive schwer auszurechn­en“, sagt Nicu, der diesen EndspielCh­arakter in der Relegation nicht kennt: „Das ist neu und spannend für mich. Mit Hertha BSC hatten wir in der 1. Liga mal entscheide­nde Spiele, als es um die Champions-League-Qualifikat­ion gab. Aber das ist nicht richtig vergleichb­ar mit dieser Situation.“.

Für große Wiedersehe­ns-Freude mit den alten Kollegen dürfte in den kommenden Tage nur wenig Zeit sein. „Sicher werde ich mit einigen vor dem Spiel kurz reden. Aber es steht für beide einfach zu viel auf dem Spiel“, sagt der ehemalige Elversberg­er.

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FOTO: IMAGO Der Ex-Elversberg­er Maximilian Nicu will mit Unterhachi­ng in die 3. Liga aufsteigen.

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