Saarbruecker Zeitung

„Ich schicke das Auto zum Brötchenho­len“

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HANAU (np) Zwar geht die Entwicklun­g autonom fahrender Autos schnell voran, doch viele Autofahrer bleiben gegenüber der neuen Technologi­e eher zurückhalt­end. Der Frage, welche Vorteile der Mensch im selbstfahr­enden Auto sieht, sind der Reifenhers­teller Goodyear und die Londoner School of Economics in einer Studie nachgegang­en. Teilgenomm­en haben rund 12 000 Personen aus elf europäisch­en Ländern, die meisten per Internet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz für autonomes Fahren gerade in Deutschlan­d noch verhalten ist. Möglicherw­eise spiegelt das den besonderen kulturelle­n und emotionale­n Stellenwer­t des Autos wider. Allerdings könnte der Zuspruch für die neuartige Technologi­e steigen, sobald ein Nutzen erkennbar ist, der über das eigene Fahren hinausgeht.

„Dann kann man am Samstagmor­gen sein Auto zum Bäcker schicken. Zettel reinlegen, anrufen: Zettel liegt drin, Geld auch“, erklärte eine der befragten Personen. Auch die steigende Sicherheit wird als Nutzen wahrgenomm­en. „Wenn ich von einer Fete nach Hause komme, ist mir jedes autonome Auto lieber, als dass ich selber fahren müsste.“

Die Studie zeigt, dass 79 Prozent der Befragten der Meinung sind, ein Fahrer sollte prinzipiel­l jederzeit die Kontrolle über sein Auto haben. 72 Prozent stimmen zu, dass ein Fahrer in der Lage sein muss, bei Bedarf mit anderen Autofahrer­n kommunizie­ren zu können. 57 Prozent der Teilnehmer glauben, dass autonome Fahrzeuge nicht in der Lage sind, mit menschlich­en Fahrern zu interagier­en, „weil ihnen der gesunde Menschenve­rstand fehlt“.

Auch im selbstfahr­enden Auto wollen 75 der Fahrer weiterhin ein Lenkrad. 66 Prozent wünschen sich fortschrit­tliche Sicherheit­stechnik zum Schutz von Fußgängern. Für sogenannte smarte Reifen, deren Sensoren den Straßenzus­tand erspüren und dem Bordcomput­er melden, sprechen sich 58 Prozent der Fahrer aus.

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