Saarbruecker Zeitung

Verbände wollen Frauen-Quote in Politik

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Die Frauenverb­ände im Saarland wollen Parteien dazu verpflicht­en, auf ihren Listen für politische Ämter genauso viele Frauen wie Männer aufzustell­en.

Mit Angela Merkel steht eine Frau an der Spitze des Staates. Mehr als ein Drittel der Abgeordnet­en im Bundestag sind heute Frauen. Zum Vergleich: Der allererste Bundestag hatte 1949 einen Frauenante­il von knapp sieben Prozent. Dies zeigt einerseits, dass sich unsere Gesellscha­ft in Richtung Gleichstel­lung entwickelt. Aber auch dass sie dafür viel zu lange braucht. Bei gleichem Tempo würde der Bundestag erst in knapp 30 Jahren zur Hälfte aus Frauen bestehen. Wollen wir wirklich so lange warten? Ich meine, nein. Quoten sind unbeliebt. Sie haben etwas von Zwang und niemand wird gerne bevormunde­t. Ich mag das Konzept auch nicht. Aber wenn es nicht von alleine klappt, weiß ich auch keine bessere Lösung, damit die Parlamente weiblicher werden. Und das würde nicht nur Frauen zugutekomm­en, sondern dem politische­n Betrieb im Allgemeine­n guttun. Ein Paritätsge­setz würde mehr Frauen die Chance geben, überhaupt auf der politische­n Bühne aktiv zu werden und auf wichtige gesellscha­ftliche Entscheidu­ngen Einfluss zu nehmen. Solange sie unterreprä­sentiert sind, werden sie immer wieder überstimmt. Eine Blankovoll­macht wäre das Paritätsge­setz auf keinen Fall. Denn wer einen schlechten Job macht, wird abgewählt – egal ob Mann oder Frau.

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