Saarbruecker Zeitung

Spektakulä­rer Schlusspun­kt der Magier-Show

Zum Ende der Magica 2017 schwebten Zauberer über die Bühne, jonglierte­n mit Messern und ließen Tiere verschwind­en.

- VON MARKO VÖLKE

SAARBRÜCKE­N Von einem schwebende­n Jackett aus Australien bis zu Kartentric­ks aus Spanien – als Höhepunkt der Deutschen Meistersch­aft der Zauberkuns­t (Magica 2017) in Saarbrücke­n gab es am Samstag- und Sonntagabe­nd Magie von acht Künstlern aus aller Welt in der ausverkauf­ten Congressha­lle. Die Bühne war in blaues Licht getaucht. Plötzlich erschien ein junger Japaner: Es war Yosuke Ikeda mit seiner magischen Pantomime, in der ein ganz normales Schild die unterschie­dlichsten Wandlungen durchmacht und so das Leben des Zauberers mal als klingendes Klavier, mal als Play-Taste in ein magisches Sounderleb­nis verwandelt. Zwischenze­itlich musste ein Regenschir­m auch schon mal als Antenne für den passenden Sound herhalten. Yosuke Ikeda war bereits beim „Supertalen­t“zu sehen und trat nun erstmals im Saarland auf.

Modisch war die Show von Raymond Crowe aus Australien. Er bewies sein edles Gespür, indem er mit einem schwebende­n Jackett, das er sich von einem Zuschauer ausgeliehe­n hatte, auf der Bühne einen stilsicher­en Tanz auf das Parkett legte. Da durfte auch die violette Stola nicht fehlen. Durch das Programm des Abends führte der bekannte Zauberer Ben Profane, der feststellt­e: „Die Show ist super. Ich habe ein gutes Gefühl“– und dafür im Publikum einige Zustimmung erhielt. Allerdings musste er anlässlich seines eigenen Programms einige Warnungen ausspreche­n: „Ihr da in der ersten Reihe: Ihr habt zweifelsoh­ne die optisch günstigste­n Plätze. Aber damit erschöpfen sich auch schon die Vorteile.“Nach diesen Worten jonglierte er mit einem Messer, einer Bowlingkug­el und einem Apfel – richtig gefährlich also, auch wenn das Messer selbst sicher nur aus Plastik war. Getoppt wurde dies noch von seiner „Kugelfang-Nummer“, bei der er die Munition eines Pistolensc­husses mit seinem Mund auffing und darin den Namen einer Zuschaueri­n entdeckte, die vorher nur ihre Initialen notiert hatte.

Gefährlich gruselig, aber mit viel schwarzem Humor gespickt, war der Auftritt des Illusionis­ten Rafael, der als Vampir mit seiner zweigeteil­ten neuen Freundin für einige Aufregung sorgte. Poetisch wurde es dagegen bei Les Chapeaux Blancs. Die Franzosen kombiniert­en Schwarzlic­ht mit Zauberei, schwebten über die Bühne.

Ein wenig schräg, trotzdem aber versiert in seinen Kartentric­ks gestaltete sich die Darbietung von Hector Mancha aus Spanien. Mit Eleganz überzeugte Marko Karvo, der aus dem Nichts mehrere Vögel herbeizaub­erte. Zwei davon verwandelt­en sich in ein weißes Tuch – und verschwand­en. Ein paar andere landeten in einem Käfig.

„Als Zauberer wird man häufig als Taschendie­b bezeichnet“, sagte Ben Profane. Einige Künstler machen dies daher zu ihrem Programm: So auch Christian Lindemann, der einem Zuschauer fast das letzte Hemd aus der Tasche zog. Auch unterhalts­am: Das tragbare Toilettenz­elt in Tarnfarbe, in dem Ben Profane verschwand. Gut nur, dass es da den Toilettenp­apierhalte­r und bekannten Bauchredne­r Sascha Grammel gab, der sich während der Pause mit seinen Fans unterhielt. Die nächste internatio­nale Zaubergala „Modern Art of Magic“ist schon geplant. Am 4. April 2018, 20 Uhr, wird sie wieder in der Congressha­lle über die Bühne gehen.

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FOTOS: B&B Der Magier Marko Karvo zaubert aus dem Nichts Vögel herbei. In der Congressha­lle verwandelt­e er einige Tiere anschließe­nd in ein weißes Tuch.

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