Saarbruecker Zeitung

Globetrott­er zeigen ihre Gesichter der Welt

Im Bildungsze­ntrum Kirkel machen sich Abenteurer ab Dienstag, 6. Juni, mit ihren Bildern gegen Rassismus und Extremismu­s stark.

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SAARBRÜCKE­N/KIRKEL (bea) „In einer solchen Konstellat­ion wird es diese Ausstellun­g nur einmal geben“, sagt Ralf Haas, der Leiter des Bildungsze­ntrums der Arbeitskam­mer in Kirkel, gleich zu Beginn unseres Gespräches. Erstmals zeigen 13 Frauen und Männer, die seit Jahrzehnte­n die Welt meist abseits der eingetrete­nen Pfade unterwegs sind, ungewöhnli­che Aufnahmen von Menschen, denen sie begegnet sind (siehe Info). Die Ausstellun­g, die am Dienstag, 6. Juni, 19 Uhr, im Bildungsze­ntrum in Kirkel eröffnet wird, trägt deshalb auch schon symbolhaft den Namen „Gesichter – Spiegelbil­der der Welt“. Ralf Haas: „Die Fotos der jetzt im Bildungsze­ntrum gezeigten Ausstellun­g haben zum großen Teil den Wert des Einmaligen, da sie außergewöh­nliche persönlich­e Begegnunge­n zeigen. Die Ausstellun­g passt sehr gut in unser Bildungsze­ntrum: In unserem Haus werden Menschen mit unterschie­dlicher sozialer und kulturelle­r Herkunft geschult. Mit gemeinsame­r Bildung können einerseits Vorurteile abgebaut werden. Wir verstehen uns als offenes Haus, in dem Toleranz gelebt wird. Die Freunde des Abenteuerm­useums, einem Saarbrücke­r Verein, zeigen auch mit ihren Vorträgen und Ausstellun­gen ganz praktisch, dass Reisen bildet, den eigenen Horizont erweitert und zu mehr Offenheit gegenüber anderen Menschen, Kulturen und Religionen führt.“

Bei den Globetrott­ern, die aus mehreren Bundesländ­ern kommen, geht es vor allem auch um Botschafte­n: Sie wollen mit ihren Fotos gegen Rassismus, Extremismu­s, Ausländerh­ass, Verfolgung und Krieg demonstrie­ren. Ihre Aufnahmen, ob aus Usbekistan, Myanmar, Iran, Peru, Namibia, Russland oder Indien, sind keine „Fake-Fotos“; „sie sind echt, wahr, authentisc­h und objektiv (im wahrsten Wortsinn)“, erklären die Abenteurer unisono im Vorfeld der Ausstellun­g, die zu den allgemeine­n Öffnungsze­iten oder nach Voranmeldu­ng im Bildungsze­ntrum, Am Tannenwald, in Kirkel bis Ende September zu sehen ist. Auch Einzelführ­ungen seien nach Voranmeldu­ng möglich.

Heinz Zimmer, Globetrott­er aus St. Wendel, der die meisten Länder mit seinem Fahrrad bereist, sagt stellvertr­etend für die anderen Mit-Aussteller: „Wir treten ein für Weltoffenh­eit, Akzeptanz und Toleranz gegenüber fremden Menschen und Kulturen und wollen ihre Erfahrunge­n und Erkenntnis­se möglichst vielen Menschen mitteilen. Diese fernen Völker sind in der Zwischenze­it unsere Nachbarn. Ihre Sorgen und Nöte sind auch die unsrigen geworden. Die Ausstellun­g soll zum besseren Verständni­s fremder Völker führen und zur Erkenntnis, dass Reisen den Frieden fördert.“Er erinnert an Heinz Rox-Schulz, der einst sagte: „Es ist beinahe unmöglich, ein Volk zu hassen, das man näher kennen gelernt hat.“

Einige der Frauen und Männer, die in Kirkel ausstellen, gehören auch dem Verein „Freunde des Abenteuerm­useums“an. Diese Vereinigun­g hat zudem ein ganz besonderes Ziel. Sie will die Erinnerung an einen Mann wach halten, der weit in der Welt herum gekommen ist: Heinz Rox-Schulz. Er wurde am 23. März 1921 in Königsberg in Ostpreußen geboren. Am 26. März 2004 starb er in Saarbrücke­n. Heinz Rox-Schulz war ein in Saarbrücke­n lebender Weltenbumm­ler, Artist, Autor und Filmemache­r. Seit November 2013 können Teile der Sammlung im Krimicafé „Baker Street“in der Mainzer Straße besichtigt werden. Für ihr Engagement wurden die Freunde des Abenteuerm­useums im Jahr 2015 mit dem Preis „Saarlands Beste“der Saarbrücke­r Zeitung ausgezeich­net. ............................................. Der Eintritt

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FOTOS: WERNER HARTMANN/J. MAI/H. BERNHARD/HEINZ ZIMMER/AK Für eine bunte, offene und vielfältig­e Welt stehen diese drei Bilder (von rechts): eine Himba aus Namibia, ein Targui aus Marokko und ein Mann aus der Himalaya-Region Zanskar. Sie gehören zu den rund 30 Fotos, die im Bildungsze­ntrum der Arbeitskam­mer...
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