Saarbruecker Zeitung

Sebastian Vettel, Fürst von Monaco

Teamkolleg­e Räikkönen macht Ferrari-Doppelsieg komplett, Hamilton wird Siebter.

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MONTE CARLO (kos) Mit seinem Triumph gestern beim MonacoGran­d-Prix hat Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel einen weiteren Schritt zum fünften WM-Titel gemacht und die Roten nach einer 16 Jahre langen Durststrec­ke im Fürstentum erlöst. Im sechsten Saisonrenn­en verwies er seinen Teamkolleg­en Kimi Räikkönen auf Platz zwei und Daniel Ricciardo (Red Bull) auf Rang drei. Vettels Titelrival­e Lewis Hamilton kam nach einer völlig verpatzten Qualifikat­ion von Startplatz 13 auf Rang sieben. In der Fahrerwert­ung hat der Deutsche sein Punktepols­ter auf den Mercedes-Piloten auf 25 Zähler ausgebaut (129:104). In der Teamwertun­g der WM schiebt sich Ferrari mit 17 Punkten vor Mercedes (196:179).

In der roten ersten Startreihe stand Räikkönen ganz vorne und zog vor Vettel davon. Nach 40 von 78 teils turbulente­n Runden verlor der Finne nach seinem Reifenwech­sel aber die Führung an den Stallkolle­gen. Nach der Zieldurchf­ahrt schrie Vettel seine Freude raus und funkte an die Box: „Ich habe alles gegeben, ich hatte ein fantastisc­hes Auto, grazie.“

Einen spektakulä­ren Unfall erlebte der deutsche Sauber-Pilot Pascal Wehrlein. Der Worndorfer krachte nach einer Kollision mit Jenson Button (McLaren) hochkant auf zwei Rädern in die Leitplanke­n, blieb aber unverletzt. Nico Hülkenberg musste nach einem Getriebesc­haden an seinem Renault aufgeben.

Unterdesse­n hat der frühere Formel-1-Geschäftsf­ührer Bernie Ecclestone seine Nachfolger in einem Interview scharf kritisiert. „Im Moment machen sie Sachen, die ich nie tun würde oder getan hätte“, sagte der Brite der „Welt am Sonntag“und zielte damit vor allem auf das deutlich stärkere Engagement in den sozialen Netzwerken ab. „Ich war und bin nie von dieser Art Kommunikat­ion überzeugt gewesen, weil ich nie überzeugt war, dass dieses Medium einen guten Beitrag zum Thema Formel 1 leisten kann“, sagte der 86-Jährige.

Ecclestone warnte davor, dass die Lockerung der entspreche­nden Richtlinie­n die Fernsehsen­der verunsiche­rn würde, die sich die Rechte für viel Geld gesichert haben und nun um ihre Exklusivit­ät fürchten würden. Teams und Fahrer dürfen erstmals kurze Videos aus dem Fahrerlage­r und der Boxengasse über ihre eigenen Internet-Kanäle ausspielen. Dies hatte Ecclestone stets untersagt.

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