Saarbruecker Zeitung

Eine Weltmeiste­rschaft „mit ganz viel Liebe für Tischtenni­s“

Düsseldorf gilt bei Fachleuten und Fans als geradezu idealer Schauplatz für die bevorstehe­nden Titelkämpf­e. Die Sportart ist hier zuhause.

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DÜSSELDORF (sid) China-Schreck Timo Boll, die Weltmeiste­r Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner, Eberhard Schöler, die Borussia, Trainings- und Nachwuchsz­entrum und sogar wichtige Sponsoren: Denkt man in Deutschlan­d an Tischtenni­s, kommt man schnell auf Düsseldorf. Heute ist die Herzkammer des deutschen Tischtenni­s als Schauplatz der Einzel-WM für acht Tage der weltweite Nabel der ganzen Sportart.

Die Personifiz­ierung der vielen wichtigen deutschen Tischtenni­sLinien nach Düsseldorf ist Hans Wilhelm Gäb. Der Ehrenpräsi­dent des Deutschen Tischtenni­s-Bundes (DTTB) war als ohnehin treibende Kraft seines Sports auch der Motor der WM-Bewerbung seiner Geburts- und langjährig­en Heimatstad­t. „Freude und Zufriedenh­eit“spürt der Multifunkt­ionär und frühere Top-Wirtschaft­smanager kurz vor WM-Beginn in „seiner“Stadt. Dass sich für den ehemaligen Nationalsp­ieler ein Lebenstrau­m verwirklic­ht haben dürfte, hat Gäb schon vor Wochen durchblick­en lassen: „Immer wenn ich zum Tischtenni­s zur Borussia in die Stadt komme, die ich so gern habe, geht mir das Herz auf“, sagte er in einem Interview.

Mit dem Herzen hängt auch praktisch das gesamte Establishm­ent des deutschen Tischtenni­s an Düsseldorf. Von Boll bis Schöler empfinden die meisten „Platten-Promis“beinahe so kindliche Vorfreude auf das WM-Festival wie auf eine Heimkehr nach langer, beschwerli­cher Reise.

„Düsseldorf“, meint etwa der frühere Doppelwelt­meister und heutige Bundestrai­ner Jörg Roßkopf, „ist der Ort in Deutschlan­d, wo Tischtenni­s hingehört. Für eine WM ist momentan wirklich kein besserer Ort denkbar.“

Nicht zuletzt auch wegen des deutschen Rekordmeis­ters Borussia Düsseldorf. Für Stars wie Schöler, Roßkopf und heute Boll immer mehr Familie als Arbeitgebe­r, haben die Macher, zu denen der frühere Meisterspi­eler Gäb als Verwaltung­sratsvorsi­tzender zählt, den Club zum erfolgreic­hsten Tischtenni­s-Verein der Welt geformt. Zugleich avancierte das „Bayern München des Tischtenni­s“zu einem Aushängesc­hild und Sympathiet­räger für die ganze Stadt. „Düsseldorf ist auf allen Kontinente­n für Tischtenni­s bekannt“, stellt Gäb fest. BorussiaMa­nager Andreas Preuß, in Personal-Union innovative­r Geist der Bundesliga, fühlt Tischtenni­s gerade im WM-Vorfeld in Düsseldorf förmlich pulsieren. „Hier ist ganz viel Liebe für Tischtenni­s“, charakteri­siert der Ex-Profi das Verhältnis von Stadt und Sport.

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FOTO: GEBERT/DPA Hans Wilhelm Gäb prägte das deutsche Tischtenni­s.

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