Saarbruecker Zeitung

Wolfsburg bleibt in der Fußball-Bundesliga

Der Fußball-Bundesligi­st aus der VW-Stadt gewinnt auch das zweite Relegation­sspiel gegen Eintracht Braunschwe­ig und darf in der ersten Liga bleiben.

- VON MICHAEL ROSSMANN

Der VfL Wolfsburg hat den sportliche­n Totalschad­en verhindert: Er bleibt in der Fußball-Bundesliga. Gegen den Zweitliga-Dritten Eintracht Braunschwe­ig setzte sich der Tabellen-16. in der Relegation mit zwei Siegen durch.

BRAUNSCHWE­IG (dpa) 20 Jahre nach dem Bundesliga-Aufstieg hat der VfL Wolfsburg mit einem Kraftakt den Abstieg in die Zweitklass­igkeit verhindert. Am Ende einer völlig verkorkste­n Saison rettete der strauchele­nde VWClub in der Relegation gegen Eintracht Braunschwe­ig mit einigem Glück die Klasse. Dem 1:0-Hinspielsi­eg ließen die Wolfsburge­r im zweiten Duell am Montagaben­d einen weiteres 1:0 (0:0) folgen. Gefeierter Torschütze beim einstigen Champions-LeagueVere­in war der Portugiese Vieirinha nach 49 Minuten.

Trotz einer hochmotivi­erten Vorstellun­g, mehrerer Topchancen und der großen Unterstütz­ung der eigenen Fans verpassten die Braunschwe­iger den vierten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nach 1974, 1981 und 2013.

Ihre geballte Kraft legten die Braunschwe­iger in dieses sportliche Schicksals­spiel, das 50 Jahre nach der einzigen Meistersch­aft die Rückkehr in die erste Liga bringen sollte. Nach einer ersten Wolfsburge­r Chance von Daniel Didavi, die Braunschwe­igs Torwart Jasmin Fejzic parierte (3. Minute), übernahmen die zweikampfu­nd willenssta­rken Gastgeber das Kommando.

Sie erkämpften sich gegen die Wolfsburge­r Millionen-Truppe in der ersten Halbzeit Gelegenhei­t um Gelegenhei­t. In der 14. Minute hätten die Gäste der Eintracht fast durch ein Eigentor einen Hilfsdiens­t erwiesen. Saarländer Philipp Wollscheid köpfte den Ball zurück auf Koen Casteels – nicht ahnend, dass der Keeper bereits aus seinem Tor herausgela­ufen war. Im letzten Moment bekam der Belgier den Ball noch.

Die Wolfsburge­r, immer verunsiche­rter, ließen sich mehr und mehr in die eigene Hälfte drängen. Die Eintracht spielte fast in einer Art Powerplay-Modus, versuchte spielerisc­he Mängel durch Einsatz wettzumach­en. Gustav Valsvik (25.) und Ken Reichel (41.) hatten weitere prima Gelegenhei­ten zur Braunschwe­iger Führung, doch die Coolness im Abschluss fehlte. Glück hatte die Eintracht bei einer strittigen Szene: Einen Treffer von Mario Gomez in der 39. Minute erkannte Schiedsric­hter Tobias Stieler nicht an.

Der Weitschuss-Treffer von Vieirinha kurz nach der Pause beendete vor 23 000 Zuschauern alle Braunschwe­iger Hoffnungen. Danach? War das Spiel de facto entschiede­n. Die Eintracht hätte jetzt drei Tore erzielen müssen, erholte sich nicht mehr von dem Schock. Während der VfL den sportliche­n Totalschad­en abwendete.

Traurige Randnotize­n: Unmittelba­r vor der zweiten Halbzeit zündeten Anhänger der Eintracht Pyrotechni­k und Böller. Ein Ordner wurde von Feuerwerk getroffen. Nach dem Schlusspfi­ff kam es zu einem Platzsturm.

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FOTO: STRATENSCH­ULTE/DPA Nach seinem Führungsto­r für den VfL Wolfsburg sind alle Blicke auf Vieirinha gerichtet. Auch Mitspieler Philipp Wollscheid gratuliert.

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