Idyllische Ausblicke vom Waldsaum
Immer wieder andere Waldbilder, viele Kerbtäler, abgeschiedene Orte und lange Strecken am Wasser kennzeichnen den beliebten Tiefenbach-Pfad bei St. Wendel. DIE ZEHN SCHÖNSTEN WANDERWEGE DES SAARLANDES
ST. WENDEL
Der Wanderparkplatz nahe der L 307 gegenüber dem Wendelinushof bei St. Wendel eignet sich perfekt als Einstieg in den Tiefenbach-Pfad. Der Weg lässt sich auch gut entgegen dem Uhrzeigersinn gehen. Beim Start läuft man also über den Wendelinushof. Das hat den Vorteil, dass man schon mal den Biergarten in Augenschein nehmen kann, in dem man sich nach den 15 Kilometern erfrischt. Nach einigen Schritten über Feld und Flur führt der Weg in den schattigen Wald, immer unmittelbar am Waldsaum entlang. Dort ergibt sich der erste schöne Ausblick auf den St. Wendeler Kessel.
Weiter schlängelt sich der Pfad durch tiefen Buchenwald. Trotz gleicher Bäume ändert sich das Waldbild überraschend oft. Das ergibt sich auch daraus, dass man durch tiefe Kerbtäler wandert. Oft unten am Grund neben einem Bach. Ebenso oft bewegt man sich auch am Hang oder auf dem Kamm des Hanges. Zu den Bächen, die einen begleiten, gehören der Seitersbach und der Werschweiler Lautenbach.
Nachdem der Pfad die Anhöhe „An der Hoheit“umrundet hat, kommt er dem Wendelinushof wieder sehr nah. Etwas später passiert der Wanderer wieder die L 307. Diesmal in umgekehrter Richtung. Damit beginnt der zweite Teil der Wanderung rund um den St. Wendeler Hausberg, dem 485 Meter hohen Bosenberg.
Zuvor allerdings trifft der Weg auf den Wendelinusstein. Er ähnelt einem großen Grabstein und steht auf dem Grund, der zum Haus der Steyler Missionare gehört. Eine halbrunde Sitzbank zu seinen Füßen bietet dem Wanderer eine Möglichkeit zu rasten. Das kleine Denkmal von 1990 trägt eine Villeroy-&-Boch-Fliese mit der Kopie einer Farblithografie von Pater Josef Büttgens. Der hat darauf 1922 den betenden Wendelin vor dem Gekreuzigten dargestellt.
Nun verlässt der Weg den
Wald und führt auf eine flache Bergkuppe, den Fledermauskopf. Hier kann man sich an der lieblichen Landschaft mit ihren weichen
Wellen erfreuen. Nach dem Sonnenschein zwischen den Feldern umfängt den Wanderer tiefe Finsternis in einem dichten Fichtenwald. Der wechselt sich auch gleich wieder mit lichtem Buchenwald ab.
Der Wanderer kommt zur Kreuzung mit dem Jakobsweg.
nhof Hier lässt sich das einzige Mal auf dem ansonsten gut ausgeschilderten Premiumwanderweg nicht auf Anhieb herausfinden,
rlinxweiler wo es weiter geht, rechts oder links. Erst nach einigen Schritten nach links findet sich ein eindeutiges Schild, dass man hier richtig ist. Es folgen immer wieder zum Teil wildromatische Passagen, die klar machen, warum dieser Weg mit 80 Erlebnispunkten beim Deutschen Wanderinstitut vermerkt ist. Steiler Treppen-Aufstieg aus dem Kerbtal, wenige Schritte oben, und gleich geht es wieder auf einem schmalen Pfad hinunter zum Tiefenbach.
Viele Schritte läuft der Wanderer durch dichtes Holz. Unerwartet öffnet sich der Wald zu einer Lichtung. In ihrer Mitte bewegt sich der längliche, rotbraune Rücken eines Tieres, das seinen Kopf in das dichte Gras steckt. Nach etlichen Sekunden bemerkt es den Wanderer und flüchtet flugs. Sein langer buschiger Schwanz mit weißer Spitze weht dabei fast waagerecht hinter ihm her.
Wenige hundert Meter vor dem Scheitelpunkt des Weges bietet der Bergmannsbrunnen sein kühles Wasser an. Nachdem der Weg auf einem abenteuerlichen Pfad durch einen alten Steinbruch führt, folgen wieder lange Passagen am Waldrand mit herrlichen Ausblicken auf St. Wendel – und kurz bevor man den Ausgangspunkt erreicht, auch auf das Missionshaus.