Saarbruecker Zeitung

Elversberg bleibt viertklass­ig

Die SVE spielt im zweiten Aufstiegss­piel gegen Unterhachi­ng nur 2:2. Nun steht Trainer Michael Wiesinger unter Druck.

- VON HEIKO LEHMANN UND MARCUS KALMES

Die SV Elversberg hat den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga erneut nicht geschafft. In der Vorsaison scheiterte das Team von Trainer Michael Wiesinger in der Relegation am FSV Zwickau und in dieser Saison an der SpVgg Unterhachi­ng. Gestern spielte die SVE im Rückspiel gegen die SpVgg Unterhachi­ng 2:2. Das Relegation­s-Aus hat die SVE allerdings schon im Hinspiel am vergangene­n Sonntag in Unterhachi­ng so gut wie besiegelt. In Bayern versuchte Wiesinger, mit einer extremen Defensivta­ktik zum Erfolg zu kommen, was aber mit einer 0:3-Niederlage komplett in die Hose ging.

Da auch der SV Waldhof Mannheim die Relegation gegen den SV Meppen verlor, scheiterte­n zum dritten Mal in Folge beide Vertreter der Regionalli­ga Südwest in den Aufstiegss­pielen. „Es ist einfach nur bitter. Aber wir lassen uns nicht unterkrieg­en und werden in der nächsten Saison einen neuen Anlauf nehmen“, sagte SVE-Sportdirek­tor Roland Seitz, der in den kommenden Tagen und Wochen viel Arbeit vor sich hat. Die dringendst­e Frage, die es zu beantworte­n gibt, ist die Trainerfra­ge. Der Vertrag von Wiesinger läuft aus. „Wir werden und in den nächsten Tagen zusammense­tzen, uns in die Augen schauen und drüber reden, wie es weiter geht. Ich denke, dass es bis Freitag eine Entscheidu­ng gibt“, erklärt Seitz. Die Zeichen deuten auf einen Abschied. Genau wie bei den Spielern Merveille Biankadi, Maximilian Oesterhelw­eg, Simon Handle, Niko Dobros.

Zum Spiel: Wiesinger veränderte seine Startforma­tion im Vergleich zur 0:3-Niederlage im Hinspiel auf vier Positionen und ließ deutlich offensiver spielen als in Unterhachi­ng. Allerdings ließ Wiesinger mit Kevin Maek den kopfballst­ärksten Elversberg­er auf der Bank.

Vor 8552 Zuschauern hätte gestern der SVE-Traum „3. Fußball-Liga“bereits schon nach vier Minuten ausgeträum­t sein können. Nach einem katastroph­alen Fehlpass von Jan Washausen schoss Hachings Topstürmer Stephan Hain (32 Saisontore) den Ball aus zehn Metern über das SVE-Tor. Danach dominiert die SVE das Geschehen, brachte es vor der Pause aber nur zu einer klaren Torchance. Nach einer Flanke von Lukas Kohler köpfte SVE-Topstürmer Edmond Kapllani (15 Saisontore) aus elf Metern nur Zentimeter über das Unterhachi­nger Tor. Ein Raunen ging durch das Stadion an der Kaiserlind­e. Die beeindruck­ende Kulisse stand wie ein Mann hinter der SVE und feuerte die Spieler an, wo sie nur konnte. Doch Sekunden vor dem Pausenpfif­f gab es den Genickbruc­h: Nach einem Freistoß von Hachings Spielmache­r Sascha Bigalke köpfte Dominik Stahl das 1:0 für die Bayern. Nun war klar, dass die SVE fünf Tore brauchte. Das ließ die ersten Köpfe bei Fans und Spielern sinken. Nach der Pause war die SVE bemüht – doch die Hachinger trafen durch Thomas Steinherr zum 2:0 (76.). Da nutzten auch das 1:2 durch Niko Dobros (79.) und der Ausgleich durch Julius Perstaller (90.) nichts mehr – Haching steigt auf.

SVE-Spieler Matthias Cuntz gab nach dem Spiel bekannt, dass er seine Profi-Karriere beendet. Der 27-Jährige zieht nach Karlsruhe, beginnt ein duales Studium.

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FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Elversberg­s Maximilian Oesterhelw­eg ist bedient. Wieder hat die SV Elversberg den Aufstieg in die 3. Liga nicht geschafft.
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Unterhachi­ngs Dominik Stahl feiert sein Tor zum 1:0 gegen die SVE. Danach war das Spiel entschiede­n.
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Elversberg­s Trainer Michael Wiesinger muss nun um seinen Job bangen. Ein Gespräch ist bereits anberaumt.

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