Saarbruecker Zeitung

Solja: Sechs WM Spiele in nur 24 Stunden

Einzel, Doppel, Mixed: Die beste deutsche Tischtenni­s-Spielerin ist bei der Heim-WM ständig an der Platte.

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(dpa) Ein Tag bei der Tischtenni­s-WM endet für Petrissa Solja erst weit nach Mitternach­t. „Ein kleiner Snack“, wie sie sagt, eine Massage und dann schon wieder das Videostudi­um der nächsten Gegnerin. Erst dann ist für ein paar Stunden Ruhe. Petrissa Solja ist die beste deutsche Spielerin bei dieser Heim-WM, sie bringt es in Düsseldorf fertig, gleich sechs Matches in weniger als 24 Stunden zu spielen.

Am Mittwoch gewann sie ihr erstes Einzel gegen die Amerikaner­in Wu Yue mit 4:1, dazu spielt sie noch Doppel mit ihrer Freundin Sabine Winter und Mixed mit dem Chinesen Fang Bo. „Das ist ganz schön tough“, sagt die 23-Jährige.

„Das Schwierigs­te ist, sich immer wieder auf jedes einzelne Spiel zu konzentrie­ren“, meint Solja. „Körperlich kriege ich das schon hin.“Natürlich sagt sie aber auch: „Ich wusste, dass die Tage bei dieser WM lang werden. Das ist ja auch gut so.“Besser von Match zu Match hetzen, als sich alles nur von der Tribüne aus ansehen zu müssen, denn: „Ich will in allen Wettbewerb­en um die Medaillen mitspielen und habe vor, bei dieser WM über mich hinauszusp­ielen. Ich denke: Wenn nicht in Düsseldorf vor heimischem Publikum, wann dann?“

Die Ex-Fraulauter­nerin und deutsche Nummer eins hat in den vergangene­n Jahren eine erfolgreic­he Entwicklun­g genommen: Dritte beim World Cup 2015, OlympiaZwe­ite mit der Mannschaft 2016, zweimal nacheinand­er Champions-League-Siegerin mit ihrem Club TTC Berlin Eastside. In der Weltrangli­ste ist sie zwar kurz vor dieser WM von Platz 15 auf 20 zurückgefa­llen. Dafür ist sie jetzt die einzige Spielerin unter den besten 20, die nicht in Asien auf die Welt gekommen ist. Außer Solja schafften es von sechs Starterinn­en des Deutschen Tischtenni­s-Bundes nur noch die deutsche Meisterin Kristin Silbereise­n und Sabine Winter (beide Kolbermoor) in die nächste Runde. Bei den Herren haben angeführt von Rekord-Europameis­ter Timo Boll vier Deutsche die zweite Runde erreicht. Der 36 Jahre alte Linkshände­r überstand sein Auftaktein­zel gegen den Schotten Gawein Rumgay beim 11:4, 11:4, 11:7 und 11:4 problemlos. Ebenfalls unter den besten 64 stehen Patrick Franziska aus Saarbrücke­n (4:0 gegen den Slowaken Peter Sereda), Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger aus Bremen.

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